Was seit der Stunde Null geschah...

1963

Papst Paul VI.

Im Jahr 1963 wurde Giovanni Battista Montini zum Papst gewählt und nahm den Namen Paul VI. an. Er war der 262. Papst der römisch-katholischen Kirche und diente von 1963 bis zu seinem Tod im Jahr 1978. Paul VI. war bekannt für die Fortführung des Zweiten Vatikanischen Konzils, das tiefgreifende Reformen in der Kirche einleitete. Er förderte den ökumenischen Dialog, bereiste als erster amtierender Papst alle sechs Kontinente und setzte sich für Frieden und Gerechtigkeit ein. Seine Enzyklika "Humanae Vitae" von 1968, die künstliche Empfängnisverhütung ablehnte, war und bleibt umstritten.

22. Januar

Unterzeichnung des Élysée-Vertrags durch Konrad Adenauer und Charles de Gaulle

Der Élysée-Vertrag markierte den Beginn einer neuen Ära der deutsch-französischen Beziehungen. Bundeskanzler Konrad Adenauer und Präsident Charles de Gaulle unterzeichneten das Abkommen als symbolischen Akt der Versöhnung nach den Weltkriegen. Ziel war eine enge Zusammenarbeit in den Bereichen Außenpolitik, Verteidigung, Bildung und Jugend. Der Vertrag begründete regelmäßige Konsultationen beider Regierungen und wurde zum Fundament einer langjährigen Partnerschaft. Er gilt bis heute als Meilenstein für die europäische Einigung und für den Frieden in Europa.

28. August

Martin Luther King Jr. hält seine berühmte Rede „I Have a Dream“

Martin Luther King Jr. hielt seine berühmte Rede „I Have a Dream“ während des Marsches auf Washington für Arbeit und Freiheit. Vor über 250.000 Menschen sprach er eindrucksvoll über seine Vision einer Zukunft ohne Rassentrennung und Diskriminierung. Die Rede wurde zum Symbol der amerikanischen Bürgerrechtsbewegung und gilt bis heute als ein Meilenstein für Gleichheit, Gerechtigkeit und Menschenwürde. Mit seiner kraftvollen Sprache rief King zu Frieden, Zusammenhalt und einer gemeinsamen, gerechten Gesellschaft auf.

22. November

Ermordung von John F. Kennedy; Lee Harvey Oswald angeklagt

Am 22. November 1963 wurde der US-Präsident John F. Kennedy in Dallas, Texas, ermordet. Während einer Autofahrt in einer offenen Limousine durch Dealey Plaza wurde er von zwei Schüssen getroffen, einer davon tödlich. Lee Harvey Oswald, ein ehemaliger Marine, wurde als Hauptverdächtiger festgenommen, jedoch zwei Tage später von Jack Ruby erschossen, bevor er vor Gericht gestellt werden konnte. Kennedys Ermordung löste weltweites Entsetzen aus und führte zu zahlreichen Verschwörungstheorien über die Umstände seines Todes. Die Warren-Kommission, eingesetzt von Lyndon B. Johnson, schloss später, dass Oswald allein gehandelt habe, doch Zweifel und Spekulationen halten bis heute an.

20. Dezember

Auschwitz-Prozess

Der Auschwitz-Prozess von 1963 bis 1965 in Frankfurt am Main war ein bedeutender NS-Prozess, bei dem 22 ehemalige Angehörige des Lagerpersonals von Auschwitz-Birkenau wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit, Mord und Beihilfe zum Mord angeklagt wurden. Die Zeugenaussagen von Überlebenden offenbarten die Grausamkeiten des Holocaust. Die Urteile reichten von Freisprüchen bis zu lebenslangen Haftstrafen. Der Prozess trug wesentlich zur Entwicklung der Erinnerungskultur in Deutschland bei und förderte die juristische Aufarbeitung der NS-Verbrechen.