Was seit der Stunde Null geschah...

1947
1. Januar

Zusammenschluß der britischen und amerikanischen Zone (Bi-Zone)

Die britische und die amerikanische Besatzungszone in Deutschland wurden zur sogenannten Bi-Zone zusammengeschlossen, um Verwaltung und Wirtschaft effizienter zu organisieren. Dies war ein Schritt hin zur Westintegration und markierte den Beginn der Teilung Deutschlands. Die Franzosen schlossen sich zunächst nicht an. Die Bi-Zone bildete die Grundlage für die spätere Gründung der Bundesrepublik.

14. Januar

Sprengung der Ehrentempel am Königsplatz

Die Amerikaner sprengen die beiden die Ehrentempel am Königsplatz. Diese Tempel, errichtet während der nationalsozialistischen Herrschaft, dienten als Monumente für gefallene Mitglieder der NSDAP. Ihre Zerstörung war ein symbolischer Akt, um die Erinnerungen an die Nazi-Ära zu beseitigen und einen Neuanfang nach dem Zweiten Weltkrieg in Deutschland zu markieren. Dieser Akt war Teil der Entnazifizierungsbemühungen.

März

Hungersnot

München erlebte eine schwere Hungersnot, die durch die Nachkriegsbedingungen des Zweiten Weltkriegs verursacht wurde. Die Stadt litt unter Lebensmittelknappheit, bedingt durch Zerstörungen, eine schlechte Ernte und infrastrukturelle Probleme. Diese Notlage führte zu erheblichem Leid unter der Bevölkerung und unterstrich die dringende Notwendigkeit internationaler Hilfsmaßnahmen und des Wiederaufbaus in der Nachkriegszeit.

4. März

Gründung der WEU

Nach dem Zweiten Weltkrieg schlossen Frankreich und Großbritannien den Dünkirchener Vertrag als gegenseitigen Beistandspakt. Später erweiterten Belgien, die Niederlande und Luxemburg dieses Bündnis durch den Brüsseler Pakt, der neben militärischer Zusammenarbeit auch wirtschaftliche, soziale und kulturelle Kooperation vorsah. Aus diesem Pakt ging später die Westeuropäische Union (WEU) hervor, die bis zu ihrer Auflösung bestand. 

 

12. März

US-Präsident Truman fordert Eindämmung des Kommunismus

Die Truman-Doktrin, 1947 von US-Präsident Harry S. Truman formuliert, markierte den Beginn der Containment-Politik gegen den Kommunismus und die Sowjetunion im Kalten Krieg. In einer Rede vor dem Kongress bat Truman um Unterstützung für Griechenland und die Türkei, die unter dem Druck kommunistischer Bewegungen standen. Die Doktrin sah vor, freie Völker durch wirtschaftliche und politische Hilfe zu unterstützen, um die Ausbreitung des Kommunismus einzudämmen. Sie führte zu signifikanten US-Hilfsprogrammen, beeinflusste weitere Initiativen wie den Marshallplan und die NATO-Gründung und prägte die US-Außenpolitik mit dem Ziel, Freiheit und Demokratie weltweit zu fördern.

20. Mai

Wiedereröffnung der Synagoge in der Reichenbachstrasse

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Synagoge in der Reichenbachstraße 27 in München wiederhergestellt und feierlich eingeweiht. Vertreter der amerikanischen Militärregierung, der bayerischen Staatsregierung, der Stadtverwaltung und der christlichen Konfessionen nahmen an der Zeremonie teil. Die Synagoge diente der jüdischen Gemeinde als zentrales Gotteshaus und symbolisierte die Wiederbelebung jüdischen Lebens in München nach den Verfolgungen des Nationalsozialismus.

5. Juni

Konferenz für den Wiederaufbau Europas (Marshallplan ca. 12 Mrd. $ bis 1951)

Die Pariser Konferenz für den Wiederaufbau Europas war eine entscheidende Zusammenkunft, bei der die Grundlagen für die Umsetzung des Marshallplans gelegt wurden. Ziel war es, die durch den Zweiten Weltkrieg zerstörte europäische Wirtschaft wiederaufzubauen. Unter Leitung der USA wurden bis 1951 etwa 12 Milliarden Dollar bereitgestellt, um Infrastruktur, Produktion und Handel zu fördern. Der Plan stärkte die transatlantische Zusammenarbeit, half Westeuropa, sich wirtschaftlich zu stabilisieren, und setzte ein Gegengewicht zur sowjetischen Einflussnahme im Osten.

29. November

UN beschließt Palästina zwischen Juden und Arabern aufzuteilen

Am 29. November 1947 traf die UN-Generalversammlung eine historische Entscheidung: Palästina sollte in einen arabischen und einen jüdischen Staat aufgeteilt werden. Diese Entscheidung war ein bedeutender Moment in der Geschichte des Nahen Ostens und führte zur Gründung des Staates Israel im Jahr 1948, was weitreichende politische und soziale Folgen für die Region hatte.