Bedeutungsgeschichte

   Pfandhausstraße          

1879 Fernberg

Pfandhausstraße. In dieser Straße befindet sich jetzt das Kunstgewerbehaus, welches vor dem Umbau als Pfandhaus diente. Noch früher war dasselbe ein Kloster der Karmelitinnen.

1880 Adressbuch

In ihr befand sich früher das 1754 gegründete städtische Leihhaus, ehedem Kloster der Karmeliterinen und mit der Dreifaltigkeitskirche entstanden, jetzt in der südöstlichen Fronte unter völligem Umbau dem Kunstgewerbeverein vermiethet, der diese Räume 1878 bezog. Zu der am 17. Juli 1704 votierten Kirche ward am 21. Okt. 1711 der Grundstein geleget, dieselbe am 7. Sept. 1714 vollendet, jedoch erst am 29. Mai 1718 eingeweiht und 1855 bis 56 restauriert. In der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts öffnete man das „Frauenthor“, welches zwischen Unsers Herrn Thor und dem Neuhauserthor, in der Nähe des hinteren Flügels der Herzog Maxburg durch die damalige „vordere Prandasgasse“ in das Freie führte, und trug es dann 1801 gleichzeitig mit der alten Stadtmauer ab, da die Straße völlig geöffnet werden sollte, was jedoch erst 1823 geschah. Vorübergehend hieß die heutige Pfandhausstraße auch „Rochusgasse“ und in ihrem östlichen Theile zuletzt „Karmeliterplatz“ (s. Karmeliterstraße). – Der „böse Thurm“, dessen Namensbedeutung unbekannt ist, stand vom 14. bis 16. Jahrhundert als Vertheidigungsthurm an dem „Frauenthore“.