Bedeutungsgeschichte

   Luisenstraße          

1879 Fernberg

Luisenstraße. Die Luisenstraße wurde 1808 angelegt und umfaßte damals nur den Theil von der Dachauerstraße bis zur Briennerstraße; erst später erhielt sie ihre dermalige Ausdehnung. Ihren Namen hat sie von der am 30. August gleichen Jahres geborenen bayerischen Prinzessin Ludovika (auch Luise), Tochter König Max Josef I. und späterer Gemahlin des Herzogs Maximilian in Bayern. Zu jener Zeit wurde aber der Name "Luise" auch vielgestaltig mit Bezug auf die Königin Luise von Preußen, die unvergeßliche Mutter unseres jetzigen deutschen Kaisers Wilhelm I. - Ihr und ihres Gemahls, des Königs Friedrich Wilhelm III. von Preußen, Mißgeschick, ----- Napoleon I. hatte in den Schlachten von Jena und Auerstädt (1806) und Eylau (1807) die Macht Preußens völlig zerknickt, ----- erregte damals in ganz Deutschland große Theilnahme. Die Aufopferung, mit der Königin Luise sich persönlich in das feindliche Hauptquartier zu Tilsit begab, um gelindere Friedensbedingungen zu erlangen, wo sie aber von Napoleon mit verletzender Kälte empfangen wurde, die Ergebung mit der sie dann die Leiden trug, welche der unglückliche Krieg über sie und ihr Haus gebracht hatte, - all dieses erwarb ihr das Mitgefühl der Edelgesinnten sicher auch in unserem Lande, obschon Bayern damals in erzwungener Bundesgenossenschaft mit Napoleon selbst an dem Vernichtungskampfe gegen Preußen hatte theilnehmen müssen. Die Wiedergeburt Preußens und Befreiung Deutschlands vom napölionischen Joche erlebte Königin Luise nur theilweise, denn schon 1810 raffte sie der Tod in der Blüthe ihrer Jahre dahin.

                                                                                               

 

 

1880 Adressbuch

Z. E. der Prinzession Ludovika Wilhelmine von Bayern, vorletzte Tochter König Max. I., geb. zu München 30. Aug. 1808, vermählt 9. Sept. 1828 mit Maximilian Herzog in Bayern. Die Straße hieß vom 21. Nov. 1808 ab je nach ihrer allmählichen Ausdehnung „Löwenstraße“ (von der Schützenstraße bis zum Königsplatz), „Wittelsbacherstraße“ (vom Königsplatz bis zur Kasern- jetzt Gabelsbergerstraße) und „Grasstraße“ (von der Kasernstraße nördlich). Ihren heutigen Namen führt sie seit 1. Dez. 1812.

1894 Rambaldi

390. Louisenstraße. Lauft vom Bahnhofplatz in nördlicher Richtung and den Prophläen vorüber, wird von der Elisen-, Karl-, Brienner-, Gabelsberger-, Theresien-, Heß- und Schellingstraße geschnitten und mündet in die Zieblandstraße. Zur Ehrung der Prinzessin Ludovika Wilhelmine von Bayern, vorletzten Tochter König Max I. aus zweiter Ehe, geboren zu München 30. August 1808, vermählt 9. September 1828 mit Maximilian Herzog in Bayern, gestroben den 26. Jan. 1892. Die Straße hieß vom 21. Nov. 1808 ab je nach ihrer allmählichen Ausdehnung "Löwenstraße" ( von der Schützenstraße bis zum Königsplatz), "Wittelsbacherstraße" (vom Königsplatz bis zur Hafern-, jetzt Gabelsbergerstraße) und "Grasstraße" (von der Kasernstraße nördlich). Ihren heutigen Namen führt sie seit 1. Dezember 1812. In dieser Straße befinden sich zwei Schulhäuser (Nr. 3 und Nr. 13), von denen ersteres von Ulrich Himbsel in den Jahren 1828 und 1829 gebaut wurde. Das Gebäude der k. Kunstgewerbeschule wurde ursprünglich 1844 nach Boits Plan für die k. Glasmalerei begonnen.

1943 Adressbuch

Prinzessin Ludowika Wilhelmine von Bayern, vermählt 9.9.1828 mit Herzog Maximilian in Bayern; † 26.1.1892 München.

1965 Baureferat

Luisenstraße: Ludovica Wilhelmine Prinzessin von Bayern, auch Herzogin Luise gen. (1808-1892), Tochter Königs Max I. Joseph von Bayern, Gemahl in von Herzog Maximilian in Bayern. *1812