Bedeutungsgeschichte

   Schraudolphstraße          

1879 Fernberg

Schraudolphstraße. Johannes von Schraudolph, ein Tischlerssohn aus Oberstorf im Allgäu, geb. 1808, lernte anfänglich das Handwerk seines Vaters und übte sich in freien Stunden im Zeichnen und in der Oelmalerei. Als siebzehnjähriger Jüngling faßte er den kühnen Entschluß, Maler zu werden und bezog die Kunstakademie zu München; wirklich brachte er es noch zu einem großen Künstler; Schlotthauer und Cornelius waren seine Lehrer (s. die nach ihnen benannten Straßen). An den Wandgemälden der Bonifaziuskirche und der Glyptothek hat er mitgearbeitet; sein Hauptwerk aber ist die Ausmalung des großen Domes zu Speyer al fresco (s. Schlotthauerstraße), ausgeführt im Auftrage König Ludwig I. von 1845 bis 1853. Vortrefflich sind auch seine Ölbilder; so enthält die neue Pinakothek von ihm das große und herrliche Gemälde " Himmelfahrt Christi" und A. m. Am 1. Juni 1879 ist Schraudolph zu München gestorben.

1880 Adressbuch

Z. E. a. Johann v. Schraudolph, einen bedeutenden deutschen Geschichtesmaler, geboren zu Oberstdorf im Allgäu 13. Juni 1808, gest. zu München 31. Mai 1879, wohin er 1825 an die Akademie gekommen war. Er führte die Zeichnungen von Heinrich Heß (s. Heßstraße) für die Glasgemälde der Auerkirche und des Regensburger-Domes aus, unterstütze denselben bei den Freskomalerein der Allerheiligen-Hofkirche und der Bonifatius-Basilika und fertigte 1844-52 selbstständig den Gemälde-Zyklus im Dome zu Speyer. – Sein Bruder Johann Blaudius geb. zu Oberstdorf 2. Oktober 1813, arbeitete an den Freskomalerein der zuletzt erwähnten drei Kirchen. Die Straße hat ihren Namen seit Ende 1867.

1894 Rambaldi

587. Schraudolphstraße.Verbindet, an der Nordseite der neuen Pinakothek liegend, die Heß- mit der Adalbertstraße und wird von der Ziebland- und Schnorrstraße geschnitten. Zur Erinnerung an Johann voll Schraudolph *), einen bedeutenden Geschichtsmaler, geboren zu Oberstdorf im Allgäu 13. Juni 1808 als Sohn eines Tischlers. Anfangs lernte er das Handwerk seines Vaters und übte sich in freien Stunden im Zeichnen und mit der Ölmalerei. Als siebzehnjähriger Jüngling faßte er den kühnen Entschluß, Maler zu zu werden, und bezog 1825 die Kunstakademie zu München Schlotthauer und Cornelius waren seine Lehrer. Dann führte er die Zeichnungen von H. Heß zu einem für den Regensburger Dom bestimmten Glasgemälde aus und unterstützte denselben bei Ausführung der Freskomalereien in der Allerheiligenhofkapelle und der Basilika zu München. Sein Hauptwerk ist der Gemäldezyklus aus dem Leben des hl. Bernhard im Dom zu Speier, welches er im Auftrage König Ludwigs I. von 1845 bis 1853 ausführte Vortrefflich sind auch seine Ölbilder. So enthält die neue Pinakothek von ihm das große und herrliche Gemälde »Himmelfahrt Christi.« Er starb 81.Mai1879 in München. Sein Bruder Johann Claudius, geb. zu Oberstdorf 2. Oktober 1813, arbeitete an den Freskomalereien der zuletzt erwähnten drei Kirchen, trat aber später in ein Kloster. Die Straße hat ihren Namen seit Ende1867.

*) Ausführliche Biographie s. Sammer Jahrgang 1879 Nr. 66, 79, 89.

1965 Baureferat

Schraudolphstraße: Johann Schraudolph (1808-1879), Münchner Maler, schuf zusammen mit Cornelius Fresken in der Allerheiligenhofkirche und in der Basilika St. Bonifaz; mehrere Werke in der Neuen Pinakothek. *1867