Bedeutungsgeschichte

   Schleißheimer Straße          

1879 Fernberg

Schleißheimerstraße. Sie führt auf die Landstraße nach dem bekannten Lustschloße Schleißheim.

1880 Adressbuch

Führt in ihrer Verlängerung als Rebenweg über Milbertshofen direkt nach dem ehemaligen alten herzoglichen und dem neuen kurfürstlichen Luftschlosse, der nunmehrigen k. Gemäldegallerie Schleißheim. Der Ort tritt 775 zuerst urkundlich als Slivvesheim (Heimalt des Sliwo) auf und ist vermuthlich das jetzige Neuenschleißheim, früher auch „Klein-“, „Ober-“ und „Bruderschleißheim“ genannt, im Gegensatze zu dem nördlicher liegenden Unterschleißheim, ehedem „Rieder-“ oder auch „Großschleißheim“, das sich jedoch urkundlich erst zwischen 1025 und 1941 nachweisen läßt. Zu Ende des 16. Jahrhunderts begann Herzog Wilhelm V. sich zu Kleinschleißheim einen Hofgarten anzulegen, bei dem sich anfänglich nur eine herzogliche Schwaige befand, die aber bald zu einem Schlosse umgewandelt wurde, in dessen Erdgesch0ß man 1600 die Kirche einfügte. Der Feuchtigkeit wegen mußte diese später ersekriert werden, und befindet sich nun der ehemalige Speisesaal im erstern Stocke des Schlosses zur Pfarrkirche eingerichtetet, die zugleich Hofkirche ist. Kurfürst Max Emanuel unternahm 1701 gegenüber dem alten Schlosse die Ausführung eines neuen Prachtgebäudes, der jetzigen Bildergallerie, die1847-48 durch König Ludwig I. eine prachtvolle Treppe erhielt, während die anliegenden herrlichen Gartenanlagen wieder hergestellt wurde.

1894 Rambaldi

574. Schleißheimerstraße,Zieht sich an der Westseite von Schwabing in nördlicher Richtung am Riesenfeld vorüber. Über den Wurmkanal nach Schleißheim. Sie führt in ihrer Verlangerung als Nebenweg über Milbertshofen direkt nach dem ehemaligen alten herzoglichen und dem neuen kurfürstlichen Lustschlosse, der nunmehrigen k. Gemälde-Gallerie Schleißheim.*) Der Ort tritt 775 zuerst urkundlich als Slivvesheim, Sliveshaim, Slibezham (Heimat des Silvo) auf und ist vermutlich das jetzige Neuenschleißheim, früher auch »Klein- , ,,Ober-" und »Bruderschleißheim« genannt, im Gegensatze zu dem nördlicher liegenden Unterschleißheim, ehedem »Nieder-« oder auch »Großschleißheim", das sich jedoch urkundlich erst zwischen 1022 und 1041 nachweisen läßt. Zu Ende des 16. Jhdts. begann Herzog Wilhelm V. sich zu Kleinschleißheim einen Hofgarten anzulegen, bei dem sich anfänglich nur eine herzogliche Schwaige befand, die aber bald zu einem Schlosse umgewandelt wurde, in dessen Erdgeschoß man l600 die Kirche einfügte. Der Feuchtigkeit wegen mußte diese später exsekriert werden, und wurde der ehemalige Speisesaal im ersten Stocke des Schlosses im Jahre 1818 zur Pfarrkirche eingerichtet, die zugleich Hofklrche ist; Kurfürst Max Emanuel unternahm 1701 gegenüber dem alten Schlosse die Auffürhrung eines neuen Prachtgebäudes, der jetzigen Bildergallerie, die 1841-48 durch König Ludwig l. eine prachtvolle Treppe erhielt, während neuestens die anliegenden herrlichen Gartenanlagen leider vernachlässigt werden.

*) Vgl. F. Mayerhofer, Schleißheim, Bayer. Bibliothek Bd. 8; Kalender für katholische Christen auf das Schaltjahr 1856 S. 45.

1965 Baureferat

Schleißheimer Straße: Oberschleißheim, kurz Schleißheim gen., Ort an der nördl. Stadtgrenze mit bedeutendster Schloßanlage in der Umgebung von München (Altes Schloß, 1626 erbaut, 1944 kriegszerstört; Neues Schloß, erbaut 1701-1727, mit Staatsgemäldesammlung vorwiegend niederländischer und italienischer Meister), urkundl. erstmals 775 als Slivesheim erwähnt. *1931