Bedeutungsgeschichte

   Maffeistraße          

1879 Fernberg

Maffeistraße. Der Name Maffei erinnert an ein neueres Münchner Bürgergeschlecht, das sich vielfach um die Stadt verdient gemacht hat. Weltberühmt ist die Maffei`sche Maschinenfabrik in der Hirschau, welche aus kleinen Anfängen heraus eine der bedeutendsten Anstalten für den Bau von Lokomotiven in Deutschland geworden ist und Hunderten von Arbeitern guten Verdienst verschafft. Besonders rühmenswert sind die wohltätigen Einrichtungen und reichlichen Unterstützungen, welche die Herren v. Maffei ihren Arbeitern und deren Angehörigen bis in die neueste Zeit herein gewährt haben. In Anerkennung derselben ernannte  Se. Majestät der König den derzeitigen Besitzer der Fabrik, Herrn Hugo v. Maffei, vor Kurzem zum lebenslänglichen Reichsrathe der Krone Bayern.

1880 Adressbuch

Z. E. a. die Bürgertugenden und industriellen Verdienste des Joseph Anton Ritter v. Maffei, lebenslänglicher Reichsrath, Großhändler und Fabrikbesitzer, geb. zu München 4. Sept. 1790, gest. dortselbst 1. Sept. 1870. Ihren heutigen Namen trägt die Straße seit 1. Dez. 1873, resp. März 1874 und war deren gelungene Erweiterung 1875 durchgeführt. Bis dahin nannte man sie – wie vermuthet wird – nach einer einheimischen Patrizierfamilie „Vingergäßel“ und zuletzt „Fingergasse“. Zwischen ihr und der Windenmachergasse befand sich in alter Zeit eine Schwaige, zu welcher die „Schaiggasse“, führte die bereits völlig der Erinnerung entschwunden ist.

1894 Rambaldi

395. Maffeistraße. Verbindet beim Graf Arco-Palais die Theatinerstraße mit dem östlichen Teile des Promenadeplatzes. Zur Erinnerung an die Bürgertugenden und industriellen Verdienste des Josef Anton Ritter von Maffei *), lebenslänglichen Reichsrates, Großhändlers, Guts- und Fabrikbesitzers, Gründers der Maschinenfabrik Hirschau, welche aus kleinen Anfängen heraus, eine der bedeutendsten Anstalten für den Bau von Lokomotiven in Deutschland geworden ist, geboren zu München 4. September 1790, gestorben dortselbst 1. September 1870. Im Jahre 1865 ließ genannter von Maffei in der Frauenkirche für freudige Ereignisse in seiner Familie und für den sichtbaren Segen des Herrn als Denkmal des Dankes eine Kapelle ausschmücken. Dieselbe befindet sich vor dem hinteren Südportale und war früher St. Vitus und Bartholomäus, Martin und Dorothea geweiht. Ihren heutigen Namen trägt die Straße seit 1. Dezember 1873, resp. März 1874 und war deren gelungene Erweiterung 1875 durchgeführt. Bis dahin nannte man sie — wie vermutet wird — nach einer einheimischen Patrizierfamilie »Vingergäßel« **) und zuletzt ,,Fingergasse«. Zwischen ihr und der Windenmachergasse befand sich in alter Zeit eine Schwaige, zu welcher die »Schwaiggasse« führte, die bereits völlig der Erinnerung entschwunden ist. Das Haus Nr. 18, der bayerischen Vereinsbank gehörig, wurde im Jahre 1829 nach Ulrich Himbsel’s Plan als Schulhaus erbaut und war vorher das Katzmair-Rosenbuschische Seelhaus von Martin Katzmair in der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts gegründet.

*) Oberb. Arch. XV, 85. **) Oberb. Archiv Xl, 127: 225: Lipowsky, Urgeschichte I, 316-

1943 Adressbuch

Josef Anton Ritter von Maffei, Fabrikbesitzer, Inhaber der Goldenen Bürgermedaille von München.

1965 Baureferat

Josef Anton Ritter von Maffei (1790-1870), Reichsrat, Fabrikbesitzer, Inhaber der goldenen Bürgermedaille der Stadt München, gründete 1837 in der Hirschau die Maffei'sche Maschinene- und Lokomotivenfabrik. *1874 - auch Kraus-Maffei-Straße.