Bedeutungsgeschichte

   Lilienstraße          

1879 Fernberg

Lilienberg, am und Lilienstraße. So wird die Anhöhe zwischen dem Nockerberg und dem Gasteige und die mit ihr gleichlaufende Straße am linken Ufer des Auermühlbaches genannt. Die Amtsgebäude am Lilienberge (Bezirksamt München r.d.I. und Landrentamt München) waren früher ein Nonnenkloster, die anstoßende Frohnfeste eine Kirche. Die Nonnen sollen in ihrem Garten besonders viele Lilien gepflanzt haben, daher der Name.

1880 Adressbuch

Erhielt diesen Namen, weil sie sich am Fuße des Lilienberges hinzog. Möglich ist auch, daß die Benennung von dem Klösterchen „Lilienthal“ der Paulanerinen herrührt, das dort stand, wo sich heute Schul- und Pfarrhaus befinden. Zwei Jungfrauen, welche schon vor Ankunft der Bendiktinerinen auf dem Lilienberge geweihlt hatten, begaben sich in die Niederung unf gründeten (wahrscheinlich 1704) eine neue geistliche Genossenschaft nach der regel des hl. Franz von Paula. 1747 wurde ihre Kirche gleichfalls in honorem Immaculatae eingeweiht. Bald entstand hier auch eine Schule, die bis zur Säcularisation dauerte. Die Straße hieß früher in ihrem südlichen Theile „Kreuzgasse“; ihr heutiger, jedenfalls alter Name ist seit 10.Juli, resp. 1. Sept. 1857 dem städtischen Straßenverzeichnise einverleibt. Durch Demolierung von vier Häusern im Mai 1876 erfuhr sie eine sehr zweckmäßige Erweiterung.

1894 Rambaldi

380. Lilienstraße.Zieht in der Au als eine der bedeutendsten Straßen dieser Vorstadt von der Ludwigsbrücke bis zum Mariahilfsplatze in südwestlicher Richtung. Sie erhielt diesen Namen, weil sie sich am Fuße des Lilienberges hinzieht. Möglich ist auch, daß die Benennung von dem Klösterchen „Lilienthal“ der Paulanerinnen herrührt, das dort stand, wo sich heute Schul- und Pfarrhaus befinden. Zwei Schwestern des 3. Ordens, namens Margarethe Widman und Maria Elisabetha Kölbinger wohnten mit anderen dieses Ordens auf dem Lilienberge, als Maria Franziska von Alberti die Benediktinerinnen kommen ließ. Es blieb denselben die freie Wahl entweder den Orden des hl. Benedikt anzunehmen, oder das Kloster zu verlassen, worauf alle bis auf obige zwei den Orden des hl. Benedikt angenommen haben. Diese zwei Paulaner Nonnen zogen sodann, von einer Handelsfrau Zeugard unterstützt, im Jahre 1703 in das Lilienthal herab, und erbauten sich daselbst eine Kapelle und Wohnhaus mit 5 Zellen, welche erstere zu Ehren des hl. Joseph eingeweiht wurde. Die Kaiserin Amalie vermehrte ihre Stiftung und Kurfürst Maximilian Ill. genehmigte ihnen am 14. Juni 1754 einen Grund zur Anlage eines Gartens und eines Friedhofes. In der Folge beschäftigten sich diese Nonnen mit Schulunterricht, der bis zur Säkularisation gegeben wurde. Die Straße hieß früher in ihrem südlichen Teile »Kreuzgasse«; ihr heutiger, jedenfalls alter Name ist seit 10. Juli, resp. 1. September 1857 dem städtischen Straßenverzeichnisse einverleibt. Durch Demolierung von vier Häusern im Mai 1876 erfuhr sie eine sehr zweckmäßige Erweiterung.

1943 Adressbuch

Nach ihrer Lage am Fuß des Lilienberges [S. Lilienberg Am]

1965 Baureferat

Lilienstraße: Nach dem Verlauf am Fuß des Lilienbergs. *1857 - auch Am Lilienberg.