Bedeutungsgeschichte

   Karlsplatz (Stachus)          

1879 Fernberg

Karlsplatz. Die erste Veranlassung zum Entstehen des Karlsplatzes gab Kurfürst Karl Theodor, indem er die Festungswerke vor dem Neuhauserthor niederlegen, dieses selbst restauriren und links und rechts im Halbrunde Häuser daran bauen ließ. Später verlängerte sich die Häuserreihe zu beiden Seiten des Rondells und wurden auch gegenüber solche aufgeführt; auf diese Weise entstand der Karlsplatz.

1880 Adressbuch

Z. E. a. den Kurfürsten Karl Theodor, geb. zu Drogenbusch bei Brüssel 11. Dez. 1724, gest. zu München 16. Feb. 1799, welcher den Platz mehrfach verschönert und namentlich 1791 den Bau des sogenannten „Rondells“ begonnen hatte. Von 1827-32 ward dort die protestantische Kirche erbaut. Die Benennung besteht seit 27. April 1797.

1894 Rambaldi

317. Karlsplatz. Beginnt beim Maximiliansplatz mit dem Hotel Leinfelder, zieht sich am Karlsthor vorüber gegen die protestantische Matthäuskirche, auf der entgegengesetzten Seite am Hotel Stachus, vormaligen Kadettenkorpsgebäude und botanischen Garten entlang und endigt mit dem Himbselhaus. Zu Ehren des Kurfürsten Karl Theodor, geb. zu Drogenbusch bei Brüssel 11. Dezember 1724, gest. zu München 16. Februar 1799, welcher die Festungswerke vor dein Neuhauserthor niederlegen, dieses selbst restaurieren und im Jahre 1791 links und rechts im Halbrunde Häuser daran bauen ließ. Die Benennung des Platzes besteht seit 27. April 1797. Bemerkenswerth sind nachstehende Gebäude: Die alte protestantische Kirche (Matthäus-Kirche) 1827—32 von Pertsch erbaut. An der Stelle, wo sich nunmehr der Justizpalast erhebt, befand sich das Kadettenkorps-Gebäude in dem Herzoggarten gelegen, nach seinem Gründer Herzog Element benannt, welcher mehrere Anwesen, worunter den alten Stahelschützen-Garten, erwarb und i. J. 1741 einen Teil der im Jahre 1892 abgerissenen Gebäude aufführen ließ. Der botanische Garten, i. J. 1812 angelegt nach Fr. Skell’s Entwurf, die Architektur von E. D’Herigohen. An die Stelle der Treibhäuser trat 1854 das Industrie- und Aussiellungsgebäude, ge- wöhnlich Glaspalast genannt, nach dem Plane und unter Leitung des Oberbaurates von Voit von der Maschinenfabrik Eramer-Clett in Nürnberg ausgeführt. Das viereckige Himbselhaus (s. Himbselstraße), vor welchem sich Goethe’s Standbild, 1869 von Widnmann modelliert, von Miller gegossen, sowie nebenan der kolossale Bernheimer’sche Neubau mit dem englischen Cafe befinden.

1943 Adressbuch

Kurfürst Karl Theodor, † 16.2.1799 München.

1965 Baureferat

Karlsplatz: Kurfürst Karl Theodor (1724-1799), der die Festungswerke vor dem Neuhauser Tor niederlegen, das Tor renovieren und links und rechts im Halbrund Häuser anbauen ließ. Der Platz wird von den Münchnern „Stachus" genannt; diese Bezeichnung geht auf die ehern. Gastwirtschaft „Stachusgarten" des Eustachius Föderl zurück, die an der Südwestecke des jetzigen Karlsplatzes stand. *1797