Münchner Straßenverzeichnis



Bildrechte: Unknown, Winthirtafel, als gemeinfrei gekennzeichnet, Details auf Wikimedia Commons

Winthir (* England; † Neuhausen) war ein vermutlich englischer Wanderprediger, der im 8. Jahrhundert die oberbayerische Region östlich der Würm, westlich der Isar, christianisierte. Nach ihm sind im Münchner Westen eine Kirche, ein Friedhof, eine Schule, eine Straße, sowie diverse Orte und Geschäfte benannt. Er wird aufgrund beständiger Überlieferung im Erzbistum München und Freising als Regionalseliger verehrt; sein Name zählte im Gebiet seines Kultes zu den gebräuchlichen Vornamen.

Es gibt keine schriftlichen Zeugnisse bezüglich seines Lebens, nur Volksüberlieferungen. Sie besagen, dass er Anfang des 8. Jahrhunderts nach Neuhausen (heute ein Stadtteil von München) kam und als Säumer mit einem Maultier Salz beförderte. Nach der Arbeit soll er jeweils mit den Bauern über Religion gesprochen haben. Im Alter habe er ein kleines Häuschen bewohnt und von selbst gezogenem Gemüse gelebt. Nach der Überlieferung gab es zeit seines Lebens in Neuhausen weder Unwetter noch Viehseuchen.

Nach einer späteren Überlieferung soll er der Sohn eines heidnischen Grafen aus Irland gewesen sein, der auf einer Pilgerfahrt nach Jerusalem in Neuhausen ansässig wurde.

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Straßenname Winthirstraße
Benennung 1890 Erstnennung
Plz 80639
Stadtbezirk 9. Neuhausen-Nymphenburg | Neuhausen
Kategorie Heiliger  
Lat/Lng 48.15515 - 11.5288462   
Straßenlänge 0.126 km
1894 Rambaldi  
708. Winthirstraße.Verbindet die Romanstraße in Neuhausen, an der Jagdstraße einerseits und der Volkartstraße andererseits vorüberziehend, mit der Nymphenburgerstraße. Linker Hand neben dem Kirchlein zu Neuhausen bei München, wo inwendig sein Altar aufgerichtet ist, soll der selige Winthir *) in einem steinernen Sarge begraben liegen. Diesen hat, wie Westenrieder in der Beschreibung der Haupt- und Residenzstadt München Seite 39 schreibt, der Totengräber im Jahre 1779 zufälliger Weise entdeckt; allein es ward nicht im geringsten nachgesucht. Von seinem Leben ist wenig bekannt. Er soll aber um das Jahr 800 höchst wahrscheinlich mit anderen großen Engländern, dem hl. Bonifazius, Virgilius nach Deutschland und in die Gegend gekommen sein, an genanntem Ort eine Hütte aufgeschlagen und die Landleute in dem christlichen Glauben unterrichtet haben. Von seiner Hütte kam Segen in das umliegende Land. Denn so lange er lebte, blieben Unwetter und Hagelschauer fern, auch wurde das Vieh vor bösen Seuchen bewahrt. Deswegen verehren ihn noch heute die Landleute. Er war, wie die uralten Nachrichten bezeugen, von Adel; in diese Gegend aber kam er als Samer (Maultiertreiber) verkleidet und lebte, um in seinem Vorhaben nicht gehindert zu fein, wie unsere einheimischen Bauern. Sabelers Kupferstich in Raderi Bavaria sancta zeigt uns den frommen Mann mit einem kurzen, kaum zu den Knien reichen- den Kleide abgebildet.

*) Vgl. "Heiliges Bayernland" aus dem Lateinischen R. P. Matthaei Raderi II. Teil S. 288.

Literatur

 , Neuhauser Werkstatt-Nachrichten - Heft Nr. 15   
StraßeNameArchitektBaustilJahr
Winthirstraße 9MietshausNeurenaissance1890
Winthirstraße 9MietshausNeurenaissance1890
Winthirstraße 11MietshausNeurenaissance1890
Winthirstraße 13Mietshaushistorisierend1910
Winthirstraße 15Kath. Kirche Mariä HimmelfahrtBerndl Richard
Winthirstraße 21MietshausJugendstil
Winthirstraße 35MietshausJugendstil1910
Winthirstraße 35MietshausJugendstil1910
Winthirstraße 37Niedriger Doppelhausblockbiedermeierlich
Winthirstraße 39Niedriger Doppelhausblockbiedermeierlich
StraßeNameArtJahrBild
Winthirstraße 15Gedenktafel für Franz Anton Bustelli0
TitelStraßeStandortKünstlerJahrBild
GrabkreuzWinthirstraßeFriedhof NeuhausenKoenig Fritz0Koenig Fritz - Grabkreuz
WinthirWinthirstraßeWinthirkircheBaur Karl0Baur Karl - Winthir
Dörfler-BrunnenWinthirstraße 17Winthir-FriedhofSchaumann Ruth1956Schaumann Ruth - Dörfler-Brunnen
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