Münchner Straßenverzeichnis


Steub Ludwig Deggendorfer Gnad
Ludwig Steub
Bildrechte: Unbekannt, Ludwig Steub, als gemeinfrei gekennzeichnet

Ludwig Steub (* 20. Februar 1812 in Aichach; † 16. März 1888 in München) war ein deutscher Schriftsteller und Jurist.

Steub besuchte zunächst das (heutige) Wilhelmsgymnasium München und schloss es 1829 ab[1]. Im Selbststudium lernte er mehrere Sprachen und studierte Philosophie und Philologie, bevor er zur Rechtswissenschaft wechselte. Gegen den Willen seiner Eltern wollte er nach Griechenland gehen, wo Otto I. König geworden war, und bewarb sich erfolgreich bei der dortigen Regierung, allerdings nicht wie von ihm gewünscht als Hochschullehrer oder Gouverneur, sondern als Regentschaftssekretär. Die in der dortigen Verwaltung tätigen Bayern waren in mehrere Lager gespalten und untereinander zerstritten; Steub versuchte sich aus diesen Konflikten herauszuhalten.

Als Steub im Januar 1866 in der Augsburger Allgemeinen Zeitung unter Bezug auf den Judenstein in Rinn (Tirol) darauf aufmerksam machte, dass die eucharistische Wallfahrt zur Grabkirche in Deggendorf („Deggendorfer Gnad“) auf einer Vertuschung der Judenpogrome von 1337 bzw. 1338 basiere, wurde er in eine ca. zehnjährige Polemik verwickelt, in der er seinen Standpunkt weiterentwickelte. Steubs Ansichten wurden letztendlich auch kirchlicherseits anerkannt, und 1992 wurde die Wallfahrt offiziell eingestellt.

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Straßenname Steubstraße
Benennung 1914 Erstnennung
Plz 81925
Stadtbezirk 13. Bogenhausen | Herzogpark
RubrikPersonen
Kategorie Rechtsanwalt  Schriftsteller  Reiseschriftsteller  
Gruppe Wilhelmsgymnasium  
Suchen Deggendorfer Gnad
Lat/Lng 48.15782 - 11.60965   
Straßenlänge 0.22 km
Person Steub Ludwig
geboren 20.2.1812 [Aichach]
gestorben 16.3.1888 [München]
Kategorie Rechtsanwalt  Schriftsteller  Reiseschriftsteller  
Gruppe Wilhelmsgymnasium  
Nation Deutschland
Konfession katholisch
GND 118977113
Leben
Ludwig Steub

Ludwig Steub (* 20. Februar 1812 in Aichach; † 16. März 1888 in München) war ein deutscher Schriftsteller und Jurist.

Steub besuchte zunächst das (heutige) Wilhelmsgymnasium München und schloss es 1829 ab[1]. Im Selbststudium lernte er mehrere Sprachen und studierte Philosophie und Philologie, bevor er zur Rechtswissenschaft wechselte. Gegen den Willen seiner Eltern wollte er nach Griechenland gehen, wo Otto I. König geworden war, und bewarb sich erfolgreich bei der dortigen Regierung, allerdings nicht wie von ihm gewünscht als Hochschullehrer oder Gouverneur, sondern als Regentschaftssekretär. Die in der dortigen Verwaltung tätigen Bayern waren in mehrere Lager gespalten und untereinander zerstritten; Steub versuchte sich aus diesen Konflikten herauszuhalten.

Als Steub im Januar 1866 in der Augsburger Allgemeinen Zeitung unter Bezug auf den Judenstein in Rinn (Tirol) darauf aufmerksam machte, dass die eucharistische Wallfahrt zur Grabkirche in Deggendorf („Deggendorfer Gnad“) auf einer Vertuschung der Judenpogrome von 1337 bzw. 1338 basiere, wurde er in eine ca. zehnjährige Polemik verwickelt, in der er seinen Standpunkt weiterentwickelte. Steubs Ansichten wurden letztendlich auch kirchlicherseits anerkannt, und 1992 wurde die Wallfahrt offiziell eingestellt.

Grabstätte
Grabstätte
Alter Nördlicher Friedhof

Sektion: M links - Nummer: 005
Bavarikon Deutsche Biografie Deutsche National Bibliothek
1965 Baureferat  
Steubstraße: Ludwig Steub (1812-1888), Münchner Notar, bayer. Schriftsteller. *1914
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