Münchner Straßenverzeichnis

† vor 190


Senefelder Alois Lithografie
Alois Senefelder
Bildrechte: Franz Hanfstaengl, Alois Senefelder2, als gemeinfrei gekennzeichnet, Details auf Wikimedia Commons

Alois Senefelder (* 6. November 1771 in Prag; † 26. Februar 1834 in München) ist der Erfinder der Lithografie. Außerdem war er Theaterschriftsteller, Sänger, Musiker und Komponist.

Sehr früh erkannten auch die Vermessungsämter die Bedeutung eines preiswerten und genauen Druckverfahrens wie der Lithographie. So wurde Senefelder 1809 zum Inspektor für die eigens gegründete lithographische Anstalt in München ernannt. Ähnliche Anstalten entstanden unter seiner Anleitung in Berlin, Paris, London und Wien.

Seine ersten lithographischen Meisterwerke waren 1807/1808 die nach Albrecht Dürers Originalzeichnungen kopierten „Randzeichnungen im Gebetbuch Kaiser Maximilians“[5], und 1808/1809 als lithographische Kopien „Albrecht Dürers christliche-mythologische Handzeichnungen“ (gemeinsam mit Johann Nepomuk Strixner) und dazu als Ergänzung lithographische Kopien von Zeichnungen Lucas Cranachs. Diese wurden insbesondere auch von Johann Wolfgang von Goethe voller Begeisterung gewürdigt. In der „Jenaische Allgemeine Literatur-Zeitung“ schrieb Goethes Freund Heinrich Meyer 1808 und 1809 Kritiken über diese Werke unter dem Signet „W.K.F.“ (Weimarische Kunstfreunde). 1808/1809 gab Senefelder gemeinsam mit Franz Gleissner das „Musterbuch über alle lithographische Kunst Manieren: welche die königliche alleinprivilegirte steindruckerey von Aloys Senefelder, Franz Gleissner & Comp. in München in solchen arbeiten, so die Kupferstecher-, Formschneide-, und Buchdrucker-Kunst nachahmen, zu liefern im Stande ist“[6] heraus, wobei jedoch nur das erste der angekündigten vier Hefte tatsächlich erschien. In jener Zeit arbeitete der Lithograf Franz Seraph Weishaupt (1785–1866) in seiner Werkstatt.

Benennung am Vorabend seines 30. Todestages

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Straßenname Senefelderstraße
Benennung 28.8.1863 Erstnennung
Plz 80336
Stadtbezirk 2. Ludwigsvorstadt-Isarvorstadt | Kliniksviertel
RubrikPersonen
Kategorie Wissenschaftler  Erfinder  
Gruppe Ruhmeshalle  
Suchen Lithografie
Lat/Lng 48.1376085 - 11.5600342   
Straßenlänge 0.201 km
Person Senefelder Alois
geboren 6.11.1771 [Prag]
gestorben 26.2.1834 [München]
Kategorie Wissenschaftler  Erfinder  
Gruppe Ruhmeshalle  
Nation Deutschland
Konfession katholisch
GND 118613219
Leben
Alois Senefelder

Alois Senefelder (* 6. November 1771 in Prag; † 26. Februar 1834 in München) ist der Erfinder der Lithografie. Außerdem war er Theaterschriftsteller, Sänger, Musiker und Komponist.

Sehr früh erkannten auch die Vermessungsämter die Bedeutung eines preiswerten und genauen Druckverfahrens wie der Lithographie. So wurde Senefelder 1809 zum Inspektor für die eigens gegründete lithographische Anstalt in München ernannt. Ähnliche Anstalten entstanden unter seiner Anleitung in Berlin, Paris, London und Wien.

Seine ersten lithographischen Meisterwerke waren 1807/1808 die nach Albrecht Dürers Originalzeichnungen kopierten „Randzeichnungen im Gebetbuch Kaiser Maximilians“[5], und 1808/1809 als lithographische Kopien „Albrecht Dürers christliche-mythologische Handzeichnungen“ (gemeinsam mit Johann Nepomuk Strixner) und dazu als Ergänzung lithographische Kopien von Zeichnungen Lucas Cranachs. Diese wurden insbesondere auch von Johann Wolfgang von Goethe voller Begeisterung gewürdigt. In der „Jenaische Allgemeine Literatur-Zeitung“ schrieb Goethes Freund Heinrich Meyer 1808 und 1809 Kritiken über diese Werke unter dem Signet „W.K.F.“ (Weimarische Kunstfreunde). 1808/1809 gab Senefelder gemeinsam mit Franz Gleissner das „Musterbuch über alle lithographische Kunst Manieren: welche die königliche alleinprivilegirte steindruckerey von Aloys Senefelder, Franz Gleissner & Comp. in München in solchen arbeiten, so die Kupferstecher-, Formschneide-, und Buchdrucker-Kunst nachahmen, zu liefern im Stande ist“[6] heraus, wobei jedoch nur das erste der angekündigten vier Hefte tatsächlich erschien. In jener Zeit arbeitete der Lithograf Franz Seraph Weishaupt (1785–1866) in seiner Werkstatt.

Benennung am Vorabend seines 30. Todestages

Grabstätte
Grabstätte
Alter Südlicher Friedhof

Sektion: 05 - Reihe: 02 - Nummer: 1
Bavarikon Wikipedia Deutsche Biografie Deutsche National Bibliothek
1879 Fernberg  

Sennefelderstraße. Der Name "Sennefelder" hat auf dem ganzen Erdkreise einen guten Klang, denn so nennt sich der Erfinder der Lithographie oder des Steindrucks, einer Kunst, die gegenwärtig Hunderttausenden das tägliche Brod verschafft und abermals Hunderttausenden, ja Millionen durch ihre Erzeugnisse anderweitigen Nutzen und Freude bereitet. Alois Sennefelder, der Sohn eines sehr beliebten Schauspielers, wurde am 6. November 1771 zu Prag geboren, zog aber bald darauf mit seinem Vater nach Mannheim und von da 1778 nach München, wo derselbe eine gute Anstellung erhalten hatte. Hier besuchte Alois die niederen lateinischen Schulen, das Gymnasium und Lyzeum, bezog dann als Studirender der Rechtswissenschaft die Universität Ingolstadt und absolvirte dort mit Auszeichnung. Gleichwohl wendete er sich aus besonderer Neigung nun der Schauspielkunst zu, verlegte sich aber nach zweijährigen herben Erfahrungen in diesem Fache auf die Schriftstellerei. Um die Druckkosten zu ersparen und so seine Mutter, die bereits 1792 Witwe geworden war, sowie die zahlreichen Geschwister besser unterstützen zu können, unternahm er, seine Werke mit eigener Hand zu vervielfältigen. Nach vielen und mühevollen Versuchen dieser Art kam er endlich auf den Gedanken, mit chemischer Tinte auf Steinplatten zu schreiben und hievon Abdrücke zu machen. Der Versuch fiel gut aus, und der Anfang der Lithographie war hiemit gemacht (1797). Einmal so weit, war Sennefelder rastlos bestrebt, seine neue Kunst immer mehr zu vervollkommnen; leider hinderte ihn oft der Mangel an Geld, seine Gedanken sofort zu verwerthen. Durch Geheimhaltung seines Verfahrens hätte er bei der großen Nachfrage nach lithographischen Erzeugnissen sich wohl ein Vermögen sammeln können; der uneigennützige Mann wünschte ber, daß seine Erfindung recht bald ein Gemeingut Aller werde, und machte kein Hehl aus den Geheimnissen derselben. Er war zufrieden, im Jahre 1809 eine Stelle als Inspektor der lithographischen Druckerei bei der kgl. Steuervermessungskommission zu erhalten, und verfaßte ein Lehrbuch der Lithographie, das bald ins Englische und Französische übersetzt wurde. Nunmehr verbreitete sich die Lithographie mit wunderbarer Schnelligkeit über den ganzen Erdkreis, und Sennefelder konnte noch bei Lebzeiten erfahren, welch´ eine segensreiche Gabe für die Menschheit seine Erfindung geworden war; er starb 1834 zu München. König Ludwig I. ließ seine Büste in die bayerische Ruhmeshalle aufnehmen, und an seinem 100jährigen Geburtstage wurde ein ihm gewidmetes Denkmal auf dem Sendlingerthorplatze enthüllt. (S. Mittererstraße.)

1880 Adressbuch  

Z. E. a. Alois Senefelder, den Erfinder des Steindruckes, geb. zu Prag 6. Nov. 1771, gest. zu München 26. Febr. 1834, wohin er schon in frühester Jugend gekommen war und wo er mit Ausnahme von 1800-6 auch stets blieb. Die Straße erhielt dessen Namen am 26. August 1863.

1894 Rambaldi  
615. Senefelderstraße.Verbindet, gegenüber dem Zentralbahnhofe südlich abzweigend, die Bayer- mit der Schwanthalerstraße. Der Name Senefelder hat aus dem ganzen Erdkreise einen guten Klang, denn so nennt sich der Erfinder der Lithographie oder des Steindrucks, einer Kunst, die gegenwärtig Hunderttausenden das tägliche Brot verschafft und abermals Hunderttausenden, ja Millionen durch ihre Erzeugnisse anderweitigen Nutzen und Freude bereitet. Alois Senefelder (Pilotybild 123), der Sohn eines sehr beliebten Schauspielers, wurde am 6. Nov. 1771 zu Prag geboren, zog aber bald darauf mit seinem Vater nach Mannheim und von da 1778 nach München, wo derselbe eine gute Anstellung erhalten hatte. Hier besuchte Alois die Lateinschule, das Gymnasium und Lyzeum, bezog dann als Studierender der Rechtswissenschaft die Universität Ingolstadt und absolvierte dort mit Auszeichnung. Gleichwohl wendete er sich aus besonderer Neigung nun der Schauspieltunst zu, verlegte sich aber nach zweijährigen derben Erfahrungen in diesem Fache auf die Schriftstellerei. Um die Druckkosten zu ersparen und so seine Mutter, die bereits 1792 Witwe geworden war, sowie die zahlreichen Geschwister besser unterstützen zu können, unternahm er es, seine Werke mit eigener Hand zu vervielfältigen. Nach vielen und mühevollen Versuchen dieser Art kam er endlich auf den Gedanken, mit chemischer Tinte auf Steinplatten zu schreiben und hievon Abdrücke zu machen. Der Versuch fiel gut aus, und der Anfang der Lithographie war hiemit gemacht (1797), wobei er sich durch Professor Mitterer sehr unterstützt fand. Einmal soweit, war Senefelder rastlos bestrebt, seine neue Kunst immer mehr zu vervollkommenen; leider hinderte ihn sehr oft der Mangel an Geld, seine Gedanken sofort zu verwerten. Durch Geheimhaltung seines Verfahrens hätte er bei der großen Nachfrage nach lithographischen Erzeugnissen sich wohl ein Vermögen sammeln können; der uneigennützige Mann wünschte aber, daß seine Erfindung recht bald ein Gemeingut aller werde, und machte kein Hehl aus den Geheimnissen derselben. Er war zufrieden, i. J. 1809 eine Stelle als Inspektor der unter der Direktion Utzschneiders errichteten Steindruckerei der k. Steuer- Vermessungs-Kommission zu erhalten; i. J. 1818 erschien sein Lehr- buch der Lithographie, das ins Englische und Französische übersetzt wurde. Nunmehr verbreitete sich die Lithographie mit wunderbarer Schnelligkeit über den ganzen Erdkreis, und Senefelder konnte noch bei Lebzeiten erfahren, welch’ eine segensreiche Gabe für die Menschheit seine Erfindung geworden war. Noch gelang ihm in seinen letzten Lebensjahren eine neue Erfindung, nämlich der Kunst, farbige Blätter zu drucken, welche Ölgemälden gleichen, unter dem Namen »Mosaikdruck.« Senefelder starb zu München am 26. Februar 1834. König Ludwig I. ließ seine 1849 voll Friedrich Brugger verfertigte Büste in die Ruhmeshalle aufnehmen, desgleichen stellte der Magistrat eine solche in den Nischen des Rondells des alten südlichen Friedhofes auf, und an seinem 100 jährigen Geburtstage wurde ein ihm gewidmetes Denkmal auf dem Sendlingerthorplatze enthüllt. Man sagt, der auf der Nordseite der Frauenkirche befindliche Grabstein des Johann Emmeran Freiherrn von Prielmaier sei Veranlassung zur Erfindung der Lithographie gewesen *) Senefelder soll ihn oft aufmerksam betrachtet haben, und durch seine sonderbare Schrift aus den Gedanken gekommen sein, in Stein zu ätzen. Aber nicht Senefelder ist es gewesen, den dieser Grabstein auf die Idee des Lithographierens gebracht, sondern der damalige Lehrer an der Realschule zu U. L· Frau, geistl. Rat Simon Schmid, Hofkaplan in der Maxburg, war der erste, welcher bereits i. J. 1787 durch Anschauung dieses hochgeätzten Grabsteines den Gedanken erfaßte, es möchten sich auf diese Weise wohlfeile Bilder für den Schulunterricht durch Zeichnen auf Kelheimer Steinplatten herstellen lassen. So gebührt Schmid der Ruhm noch vor Senefelder Steine zu Zeichnungen und zum Abdruck benützt zu haben, weshalb König Ludwig I. auch seine von Johannes Leeb verfertigte Büste in der Ruhmeshalle aufstellen ließ.**) Die Straße erhielt Senefelders Namen am 28. August 1863.

*) Derselbe befindet sich zwischen dein Eingange zur Sakristei und dem Bennobrünlein. **) Vgl. Hollands Artikel in der Allg. Deutschen Biographie, sowie Kalender für katholische Christen aus das Schaltjahr 1856 Seite 91 u. 93.
1965 Baureferat  
Senefelderstraße: Alois Senefelder (1771-1834), Erfinder des Steindrucks (Lithographie) und des Mosaikdrucks, eröffnete 1799 in München die erste chemische Steindruckerei und wurde zum kgl. Inspektor der Lithographie ernannt; eine Büste von S. wurde in der Ruhmeshalle auf der Theresienhöhe aufgestellt; seine Witwe Anna S. stiftete 90 000 Mark für kranke und arme Münchner *1863
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