Münchner Straßenverzeichnis


Entstanden zwischen 1778 und 1780 durch die Verlegung der „Salzstädel“ von dem heutigen Promenadeplatz (s. denselben) vor das Neuhauser (Karls-) Thor. Obwohl diese 1857 den Bahnhofsgebäuden weichen mußten, führt die Straße, welche schon früher „bei den Salzstädeln“ hieß, jetzt noch nach ihnen den Namen. – Um 1300 wurde die öffentliche Richtstätte vom Markt- (Schrannen-) Platze außerhalb der Stadt vor das Neuhauser-Thor auf den Umfang des sogenannten „Unserer lieben Frauenfeldes“ verlegt, wobei man jedoch Galgen und Köpfstätte trennte (s. Landsbergerstraße). Die Köpfstätte, eine gemauerte Terrasse, befand sich an der äußeren Schützenstraße, dort, wo jetzt der Vordertheil des „ehemaligen“ Ostbahnhofes ist und gerade vor der Fronte der einstigen Salzstädel. Wegen Erbauung dieser demolierte man 1778 die Köpfstätte, und wurden nun die Enthauptungen außerhalb derselben weiter westlich nahe des Aufstieges zur Südostecke des Marsfeldes auf einer hölzernen Blutbühne vollzogen, bis die öffentlichen Hinrichtungen ganz aufhörten und die Todesstrafe mittels des Fallbeiles im Hofe der Frohnfeste zum Vollzug kam.

Adressbuch 1880

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Straßenname Salzstraße
Weitere Bezeichnungen Alte Salzstraße
Benennung um 1812 Erstnennung - Umbenennung
Stadtbezirk 2. Ludwigsvorstadt-Isarvorstadt | Kliniksviertel
Lat/Lng 48.1438 - 11.5472   
1879 Fernberg  

Salzsstraße. Bekanntlich verdankt München seine Entstehung dem Umstande, daß Herzog Heinrich der Löwe die Brücke bei Föhring zerstörte, eine solche bei München erbauen ließ und so die Salzhändler zwang, ihren Weg aus dem salzreichen Süden nach dem salzärmeren Norden über München zu nehmen. Bald wurde München ein Hauptort für den Salzhandel; es wurden sogenannte Salzstädel gebaut, in welchen man das in Scheiben ankommende Salz behufs Weiterversendung aufstapelte. Solche Salzstädel gab es von 1407 bis 1780 auf dem jetzigen Promenadeplatz; im letztgenannten Jahr wurden sie vor das Neuhauser- oder Karlsthor verlegt, mußten aber bei Anlage des ehemaligen Ostbahnhofes, des jetzigen nördlichen Flügels am Centralbahnhofe, weichen. An sie erinnert nur mehr der Name der an diesem Gebäude vorbeiführenden Straße und die dort befindliche "Salzstadelkaserne."

1880 Adressbuch  
Entstanden zwischen 1778 und 1780 durch die Verlegung der „Salzstädel“ von dem heutigen Promenadeplatz (s. denselben) vor das Neuhauser (Karls-) Thor. Obwohl diese 1857 den Bahnhofsgebäuden weichen mußten, führt die Straße, welche schon früher „bei den Salzstädeln“ hieß, jetzt noch nach ihnen den Namen. – Um 1300 wurde die öffentliche Richtstätte vom Markt- (Schrannen-) Platze außerhalb der Stadt vor das Neuhauser-Thor auf den Umfang des sogenannten „Unserer lieben Frauenfeldes“ verlegt, wobei man jedoch Galgen und Köpfstätte trennte (s. Landsbergerstraße). Die Köpfstätte, eine gemauerte Terrasse, befand sich an der äußeren Schützenstraße, dort, wo jetzt der Vordertheil des „ehemaligen“ Ostbahnhofes ist und gerade vor der Fronte der einstigen Salzstädel. Wegen Erbauung dieser demolierte man 1778 die Köpfstätte, und wurden nun die Enthauptungen außerhalb derselben weiter westlich nahe des Aufstieges zur Südostecke des Marsfeldes auf einer hölzernen Blutbühne vollzogen, bis die öffentlichen Hinrichtungen ganz aufhörten und die Todesstrafe mittels des Fallbeiles im Hofe der Frohnfeste zum Vollzug kam.

Straßenbenennungen

Straße von Grund bis Grund
ArnulfstraßeKein Grund angegeben1.1.1891Eingemeindung (Umb.)
Salzstraße1812ErstnennungUmbenennung
Arnulfstraße4.1.1900Umbenennung
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Straßen sind das Gedächtnis der Stadt



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