Münchner Straßenverzeichnis


Fraunhofer  Joseph
Joseph Fraunhofer
Bildrechte: Unknown, Joseph v Fraunhofer, als gemeinfrei gekennzeichnet, Details auf Wikimedia Commons

Joseph Fraunhofer, seit 1824 Ritter von Fraunhofer (* 6. März 1787 in Straubing; † 7. Juni 1826 in München) war ein deutscher Optiker und Physiker. Er begründete am Anfang des 19. Jahrhunderts den wissenschaftlichen Fernrohrbau. Ein farbreiner Objektivtyp, das Fraunhofer-Objektiv, wurde nach ihm benannt.

Seine hervorragendste Leistung besteht in der Verbindung von exakter wissenschaftlicher Arbeit und deren praktischer Anwendung für neue innovative Produkte. Mit dieser Denkweise wurde der Autodidakt Joseph Fraunhofer zum Vorbild und Namensgeber der heutigen Fraunhofer-Gesellschaft.

Unabhängig von William Hyde Wollaston entdeckte Fraunhofer 1814 die nach ihm benannten Fraunhofer'schen Linien im Sonnenspektrum. Er erfand 1814 das Spektroskop. Außerdem führte er als erster Experimente zur Beugung von Licht an optischen Gittern durch (Fraunhofer'sche Beugung). Seine Erkenntnisse auf diesen Gebieten nutzte Fraunhofer, um die Materialeigenschaften (Brechungsindex) optischer Gläser mit einer wesentlich gesteigerten Genauigkeit zu messen. Mit diesem Wissen gelang es ihm, bessere Objektive zu fertigen, als es bis dahin möglich gewesen war.

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Straßenname Fraunhoferstraße
Benennung 1830 Umbenennung
Plz 80469
Stadtbezirk 2. Ludwigsvorstadt-Isarvorstadt | Gärtnerplatz
2. Ludwigsvorstadt-Isarvorstadt | Deutsches Museum 
2. Ludwigsvorstadt-Isarvorstadt | Glockenbach 
RubrikPersonen
Kategorie Wissenschaftler  Optiker  
Gruppe Bayerische Akademie der Wissenschaften  Ruhmeshalle  Ehrenbürger von München  
Lat/Lng 48.1295571 - 11.5736968   
Straßenlänge 0.033 km
Person Fraunhofer Joseph
geboren 6.3.1787 [Straubing]
gestorben 7.6.1826 [München]
Kategorie Wissenschaftler  Optiker  
Gruppe Bayerische Akademie der Wissenschaften  Ruhmeshalle  Ehrenbürger von München  
Nation Deutschland
Konfession katholisch
GND 116746599
Leben
 Joseph Fraunhofer

Joseph Fraunhofer, seit 1824 Ritter von Fraunhofer (* 6. März 1787 in Straubing; † 7. Juni 1826 in München) war ein deutscher Optiker und Physiker. Er begründete am Anfang des 19. Jahrhunderts den wissenschaftlichen Fernrohrbau. Ein farbreiner Objektivtyp, das Fraunhofer-Objektiv, wurde nach ihm benannt.

Seine hervorragendste Leistung besteht in der Verbindung von exakter wissenschaftlicher Arbeit und deren praktischer Anwendung für neue innovative Produkte. Mit dieser Denkweise wurde der Autodidakt Joseph Fraunhofer zum Vorbild und Namensgeber der heutigen Fraunhofer-Gesellschaft.

Unabhängig von William Hyde Wollaston entdeckte Fraunhofer 1814 die nach ihm benannten Fraunhofer'schen Linien im Sonnenspektrum. Er erfand 1814 das Spektroskop. Außerdem führte er als erster Experimente zur Beugung von Licht an optischen Gittern durch (Fraunhofer'sche Beugung). Seine Erkenntnisse auf diesen Gebieten nutzte Fraunhofer, um die Materialeigenschaften (Brechungsindex) optischer Gläser mit einer wesentlich gesteigerten Genauigkeit zu messen. Mit diesem Wissen gelang es ihm, bessere Objektive zu fertigen, als es bis dahin möglich gewesen war.

Grabstätte
Grabstätte
Alter Südlicher Friedhof

Sektion: A - Reihe: A - Nummer: 012
Bavarikon Wikipedia Deutsche Biografie Deutsche National Bibliothek
1879 Fernberg  

FRAUNHOFERSTRASSE. Fraunhofer, ein armer Glaserssohn von Straubing, geb. den 6. März 1787, brachte es durch Fleiß und Strebsamkeit zu einer so hohen Kenntniß der optischen Wissenschaft, besonders aber der Gesetze der Lichtbrechung, daß es ihm gelang Fernröhre etc. etc. in noch nicht dagewesener Vollkommenheit zu verfertigen und dadurch der Astronomie die größten Dienste zu erweisen. Deshalb steht auf seinem Grabsteine: Sidera approximavit ( Die Sterne brachte er uns näher ). Bekannt ist seine Lebensrettung durch den Kurfürsten und nachmaligen König Max Joseph, der ihn aus dem Schutte des eingestürzten Glaserhauses an der Thiereckstraße hervorziehen ließ und sich dann um die weitere Versorgung des armen Waisenknaben annahm. Leider starb Fraunhofer schon in seinem 39. Lebensjahre. ( S. Utzschneiderstraße. )

Zweigt von der Müllerstraße unweit des Colosseums ab und zieht sich in südöstlicher Richtung, die Klenzestraße schneidend, zur Reichenbachbrücke.

1880 Adressbuch  
Z. E. a. Joseph v. Fraunhofer, einen ausgezeichneten Optiker, geb. zu Straubing 6. März 1787, am 21. Juli 1801 im Thiereckgäßchen aus Lebensgefahr glücklich errettet, gest. zu München 7. Juni 1826, woselbst er den größten Theil seines Lebens verbrachte; er war mit Reichenbach und Utzschneider das herrliche Dreigestirn am Horizonte bayerischer Industrie. Früher „zum Stadtbleichanger“ genannt, trägt die Straße ihren heutigen Namen seit 1830.
1894 Rambaldi  
184. Frauenhoferstraße.Zweigt von der Müllerstraße unweit des Kolosseums ab und zieht sich in südöstlicher Richtung, die Klenzestraße schneidend, zur Reichenbachbrücke. Zur Erinnerung an Joseph von Fraunhofer *) (Pilotybild 122), einen ausgezeichneten Optiker. Fraunhofer, ein armer Glaserssohn von Straubing, geboren den 6. März 1787, brachte es durch Fleiß und Strebsamkeit zu einer so hohen Kenntnis der optischen Wissenschaft, besonders aber der Gesetze der Lichtbrechung, daß durch seinen Eintritt in das im J.1804 von Reichenbach, Utzschneider und Liebherr gegründete mathematisch-mechanische Institut sich dieses rasch einen Weltruf eroberte und die bedeutendsten Sternwarten mit Hilfsmitteln auszustatten hatte. Während früher geodätische und astronomische Instrumente nur aus England bezogen werden konnten, wurden jetzt, Dank Fraunhofers wichtigen Entdeckungen in München Instrumente gefertigt, mit deren Hilfe in der beobachtenden Astronomie und in der Physiologie neue Bahnen der Forschung betreten werden konnten. Und nicht mit Unrecht steht auf seinem Grabsteine unter den Arkaden des alten südlichen Friedhofes: Sidera approximavit (er brachte uns die Gestirne näher). Bekannt ist seine Lebensrettung durch den Kurfürsten und nachmaligen König Max Joseph, der ihn aus dem Schutt des am 21. Juli 1801 eingestürzten Glaserhauses an der Thiereckstraße hervorziehen ließ und sich dann um die weitere Versorgung des armen Waisenknaben annahm **). Leider starb Fraunhofer schon in seinem 39. Lebensjahre am 27. Juni 1826, nachdem er vorher im Jahre 1817 zum Mitgliede der Akademie der Wissenschaften in der mathematisch-physikalischen Klasse, im Jahre 1823 zum Konservator des physikalischen Kabinets und im Jahre 1824 zum Ritter des Zivil-Verdienst-Ordens der bayer. Krone ernannt worden war. Seine Büste, modelliert von Haller, gefertigt 1846 von Fidelis Schönlaub, befindet sich in der Ruhmeshalle in München. Die Straße, früher »zum Stadtbleichanger« genannt, trägt ihren heutigen Namen seit 1830. An der Stelle des Hauses Nr. 9 befand sich früher die Militärs-Mahlmühle, seit dem 14. Jahrhundert unter dem Namen »die Mühle zur Säldenau« bekannt.

*) Vgl. Mayer, Münchener Stadtbuch S. 518 ff.; Sammler Jahrgang 1887, Nr. 27; Stumpf Denkwürdige Bayern 433. **) E. A. Regnet, München in guter alter Zeit XXI; Josef-Mayer, Münchener Stadtbuch, S. 518.
1943 Adressbuch  
Joseph von Fraunhofer, * 6.3.1787 Straubing, † 7.6.1826 München, bahnbrechend auf dem Gebiet der Optik, Physik und Astronomie, besonders als Erfinder und Kontrukteur optischer Instrumente. Ehrenbprger der Stadt München; seit 1823 Mitglied der Akademie der Wissenschaften, Professor und Konservator des physikalischen Kabinetts der Akademie.

Zieht von der Müller- über die Klenze- und Baaderstraße zur Reichenbachbrücke.

1965 Baureferat  
Fraunhoferstraße: Joseph von Fraunhofer (1787-1826), Pionier auf den Gebieten der Optik und Astronomie, Mitglied der Bayer. Akademie der Wissenschaften, Professor und Konservator des physikalischen Kabinetts der Akademie, Ehrenbürger der Stadt München. *1830
DatumQuelleA
26.08.1929Strassenbenennung
DE-1992-STRA-40-47 Straßenbenennungen 1929 - 0
Adressbuchverlag -> Referat VII

Stolpersteine/Erinnerungszeichen

Erinnerungszeichen Wassermann Paul 

Straßenbenennungen

Straße von Grund bis Grund
Zum StadtbleichangerErstnennung1830Umbenennung
Fraunhoferstraße1830Umbenennung
StraßeNameArchitektBaustilJahr
Fraunhoferstraße 3MietshausDeissböck Max 1896
Fraunhoferstraße 4MietshausHilgert Heinrichdeutsche Renaissance1905
Fraunhoferstraße 5MietshausHennek CharlesNeurenaissance1893
Fraunhoferstraße 7MietshausNeurenaissance1873
Fraunhoferstraße 8MietshausSchmidt CarlNeurenaissance1888
Fraunhoferstraße 9MietshausMayr Xaver, Steinbauer Thomas1830
Fraunhoferstraße 11MietshausFischer Gottfried1843
Fraunhoferstraße 12MietshausGrübel JohannNeurenaissance1877
Fraunhoferstraße 13MietshausRöschenauer Rudolf1830
Fraunhoferstraße 14MietshausGrübel Johann Neurenaissance1877
Fraunhoferstraße 15MietshausRöschenauer Rudolf 1830
Fraunhoferstraße 16Mietshausspätbiedermeierlich1875
Fraunhoferstraße 17Mietshaus1890
Fraunhoferstraße 18Mietshausspätklassizistisch1860
Fraunhoferstraße 19MietshausHönig Joseph1862
Fraunhoferstraße 20Postgebäude mit PostamtVorhoelzer Robert, Schmidt Walter Neue Sachlichkeit1929
Fraunhoferstraße 21Mietshaus1861
Fraunhoferstraße 25MietshausStrelin Oskardeutsche Renaissance1887
Fraunhoferstraße 31Mietshaus1865
Fraunhoferstraße 37Mietshausspätklassizistisch1861
Fraunhoferstraße 38Hausfragment im Neo-Louis-Seize-StilSeebach Christian, Köpf Josef Neo-Louis-XVI-Stil1907
Fraunhoferstraße 41MietshausGriner Kasparspätklassizistisch1875
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