Veranstaltungen - Geschichte - Kunst&Denkmal
Nach-/Vorname | Henselmann Josef |
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geboren | 16.8.1898 [Laiz] |
gestorben | 19.1.1987 [München] |
Nation | Deutschland |
Wikipedia Link | Josef_Henselmann |
Lehrer | Hahn Hermann Killer Karl |
Josef Henselmann war ein deutscher Bildhauer, Plastiker und Objektkünstler.
Josef Henselmann wuchs als Sohn eines Müllers und Landwirts im hohenzollerischen Laiz auf. Er besuchte das Gymnasium in Sigmaringen. Nach dem Gymnasium absolvierte er eine Lehre zum Holzbildhauer in der Sigmaringer Kunstwerkstatt des Bildhauers Franz Xaver Marmon. Als Teilnehmer des Ersten Weltkriegs erhielt Henselmann Auszeichnungen, bis er 1917 als Unteroffizier schwer verwundet wurde.
Von 1921 bis 1928 studierte er an der Akademie der Bildenden Künste in München. Seine Lehrer waren die Bildhauer Hermann Hahn und Karl Killer. In dieser Zeit machte der in München lebende mittellose Kunststudent ein erstes Mal auf sich als Bildhauer aufmerksam: Für die Skulptur „Furcht“ erhielt er seinen ersten Preis. Vom 31. Mai bis 21. September 1930 beteiligte er sich mit einer zwei Meter hohen Holzfigur, die den Waldgott „Sylvanus“ darstellt, auf der Künstlerbund-Ausstellung in Stuttgart. Henselmann erhielt für diese singuläre, figürliche Position den Villa-Romana-Preis. Mit diesem Preis war ein Stipendium in Florenz verbunden. Waren seine Frühwerke überwiegend von Porträts gekennzeichnet, die er in ausdrucksstarker, realistischer Form aus großen Holzblöcken schlug, arbeitete er während seines Florentiner Jahres auch in Gips und Terrakotta. Ebenfalls 1930 gründete er mit seinem Studienfreund Heinrich Söller eine Dependance der Künstlergruppe „Vereinigte Werkstätten“ in München.
Henselmann wurde ab 1933 mit der Leitung der Klasse für Bau- und Kirchenplastik an der Kunstgewerbeschule in München betraut. Im Jahr 1936 folgte eine ordentliche Professur, er wurde dadurch zum jüngsten Kunstprofessor Münchens. In Deutschland wurden zwischen 1939 und 1941 zwei seiner Werke auf der Großen Deutschen Kunstausstellung ausgestellt, die als repräsentativ für Kunst im Nationalsozialismus gilt. Sein Haus und Atelier wurden im Zweiten Weltkrieg zerstört.
Während des Wiederaufbaus in der Nachkriegszeit erfolgte 1946 die Vereinigung der Akademie für angewandte Kunst mit der Kunstakademie München zur Akademie der Bildenden Künste München. Henselmann war fortan als Professor für Bildhauerei an der weitgehend zerstörten Akademie der Bildenden Künste München tätig und leitete dort eine Bildhauerklasse. Zu seinen Schülern zählten unter anderem Leopold Hafner, Hubert Elsässer, Anton Rückel und Hans Wachter. Im Juli 1948 wählte ihn das Kollegium der Münchner Akademie nach dem Rücktritt des bisherigen Rektors in dessen Amt, das er von 1948 bis 1957 bekleidete, während er seine Professur beibehielt. Seiner Berufung folgte ein Jahrzehnt des äußeren und inneren Wiederaufbaus der Akademie. Im Jahr 1963 wurde er erneut Präsident der Akademie, legte aber in der Aufbruchsituation um 1968 sein Amt nieder.
Henselmann war verheiratet mit der Malerin Marianne Henselmann, geb. Euler (* 1903 in Aschaffenburg; † 2002 in München), mit der er zwei Kinder hatte. Ein Enkel Henselmanns ist Josef Alexander Henselmann, der ebenfalls als Bildhauer arbeitet.
Josef Henselmann war Mitglied im Deutschen Künstlerbund.
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