Münchner Personenverzeichnis

Emil Adolph von Behring

Geboren 15.3.1854 [Hansdorf, Kreis Rosenberg]
Gestorben 31.3.1917 [Marburg]
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Behring
Emil Adolph von Behring
Bildrechte: Landau, Berlin, E A Behring, als gemeinfrei gekennzeichnet, Details auf Wikimedia Commons

Emil Adolf Behring, ab 1901 von Behring (* 15. März 1854 in Hansdorf, Kreis Rosenberg in der Provinz Westpreußen; † 31. März 1917 in Marburg) war ein deutscher Immunologe und Serologe. Er war Begründer der passiven antitoxischen Schutzimpfung („Blutserumtherapie“) und erhielt 1901 den ersten Nobelpreis für Physiologie oder Medizin. Besonders aufgrund seiner Erfolge bei der Entwicklung von aus Blutserum gewonnenen Heilmitteln gegen die Diphtherie und den Wundstarrkrampf (Tetanus) wurde er in der Presse als „Retter der Kinder“ und – da das Tetanusheilserum insbesondere den Verwundeten des Ersten Weltkriegs zugute kam – als „Retter der Soldaten“ gerühmt. Behring wurde daraufhin 1915 von Kaiser Wilhelm II. mit dem Eisernen Kreuz am weißen Bande ausgezeichnet.

Aus wissenschaftlicher Sicht war der Durchbruch Anfang 1894 gelungen, als das Diphtherieheilserum nicht nur in den Berliner Kliniken, sondern auch in Leipzig und anderen Städten erfolgreich zum Einsatz gekommen war. Es fehlte Behring jedoch an finanzstarken nichtstaatlichen Partnern, um seine bahnbrechende Idee einer Antitoxinbehandlung in großem Stil zu verwirklichen. Bereits im Herbst 1892 erkannte das Vorstandsmitglied der Farbwerke Hoechst, der Chemiker August Laubenheimer, die Tragweite der Ideen Behrings und gewann ihn für eine Zusammenarbeit mit dem Unternehmen. Im August 1894 begann die Produktion in Frankfurt-Höchst; im November desselben Jahres wurde eine Serumproduktionsstätte mit zunächst 57 Pferden unter Anwesenheit von Behring und Robert Koch in Höchst eingeweiht.[3] Bis zum Ende des Jahres wurden bereits über 75.000 Serumfläschchen versandt, im Betriebsjahr 1895 betrug der Netto-Reingewinn 706.770 Mark.[4] Die Farbwerke boten ein Diphtherieheilserum nach Behring und Ehrlich an, das eine Heilungsrate von 75 Prozent bei dieser bis dahin meist tödlichen Kinderkrankheit erzielte. Im Oktober 1894 wurde Behring dank der Vermittlung des Ministerialbeamten Friedrich Althoff zum Hygiene-Professor an der Universität Halle ernannt.

Quelle: Wikipedia

Straßenbenennung

Behringstraße 
23. Allach-Untermenzing (Allach-Untermenzing)
Benennung: 2.9.1945