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Kriegerdenkmal
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Frank Wedekind (1864-1918) war zeitweilig Jurist, Reklamechef, Zirkusdirektor, Journalist, Dramatiker und Lyriker, bis er beim „Simplicissimus" und Kathi Kobus in Schwabing seinen Hafen fand. Der Künstler erzählt mit der Loreley, die stellvertretend für die vielen mannstollen Schönen in Wedekinds Werk als Muse den Brunnen bekrönt, eine Geschichte von den Außenseitern der Gesellschaft mit ihren Liebestrieben, die den Sexus bejahen, die weibliche naturbelassene Schönheit unverhohlen auf sich wirken lassen und fordert damit die bürgerliche Moral heraus. Die Skulptur hat einen kräftigen Unterleib, pralle Brüste und ein kindliches Gesicht. Sie legt die Hand sinnend an die Stirn, was den Schriftsteller Wedekind symbolisiert. Die Leier in der Hand der Schönen erinnert an den Liedermacher und Sänger, der Kopfputz versinnbildlicht den Schauspieler. Aus der Lyra rieselt das Wasser gleich den Noten einer Melodie und erinnert an den Musikanten. Die Patina, die das Rieseln des Wassers hinterlässt, schmückt den Brunnen mehr als die gelegentliche „Verschönerung" des Gesichts der Loreley mit Schminke.

Die Inschrift auf der Vorderseite: „Seltsam  sind  des  Glückes  Launen,  wie kein Hirn sie noch ersann, dass ich meist vor lauter Staunen, lachen nicht, noch weinen kann." (Aus „König Nicolo") Auf der Rückseite befindet sich eine weitere Inschrift: „Dem Andenken des Dichters Frank Wedekind"

Juliane Reister, Brunnenspiele & Wasserspiele