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Kriegerdenkmal
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Titel: „Chur Fürst Maximilian Emanuel erstürmt Belgrad 1688" Maße: 8 x 10 Fuß, d.h. ca. 235 x 290 cm
Technik: ursprünglich Fresko auf Kalkputz, heute „Keimfarbe" auf Zementputz
Maler: Entwurf und Ausführung Karl Stürmer
Zustand: Das heute sichtbare Bild stammt aus den Jahren 1892-1896, mit Restaurierungen bzw. Ergänzungen von Albert Hunnemann aus den Jahren 1953-1955 Letzte Restaurierung 1996-1998 Urspr.
Kontext: „Wahlspruch" ehemals an der Decke: „Bayern mir nach!“. Ehemals zugeordnete Allegorie: Heldenmut – Entwurf und Ausführung Karl Stürmer

Histor. Beschreibung

Das Inland. Ein Tagblatt für das öffentliche Leben in Deutschland mit vorzüglicher Rücksicht auf Bayern.; Nr. 154 u. 155, 6. und 7. Juli 1830, „Blicke auf die Freskobilder im Hofgarten. Zwölftes Bild. Maximilian Emanuel erstürmt Belgrad 1688“, S. 627f: „[S. 628] Der jugendliche Kurfürst ... zeigt sich im Mittelpunkt, seine Miene drückt eher Heiterkeit als wilde Kriegeslust aus, und eben dadurch scheint der lebensfrohe liebenswürdig leichtsinnige Held recht gut gezeichnet zu seyn ... Neben dem Kurfürsten weht die bayerische Fahne, ihr Aussehen zeigt, dass sie in vielen Schlachten die Bayern zum rühmlichen Kampfe rief, mit kalter Entschlossenheit dringt auch ietzt das tapfere Fußvolk nach ... ganz anspruchslos, und eben deswegen von ungemeiner Wirkung ist der Trommelschläger ... Ein ganzer Soldat ist der Cürassir, welcher die Fahne erobert, er versteht und liebt das Kriegshandwerk ... der gefallene Türke mit der Flinte in der Hand [schaut] ganz indifferent auf die andringenden Feinde, ... der Künstler hatte wahrscheinlich den Fatalismus der Osmanen im Sinne. ... Ausgeführt ist das Bild mit Fleiß und gleicher Sorgfalt, keine Hauptfigur blieb vernachlässigt, das Colorit hat hinreichende Lebhaftigkeit und angenehmen Wechsel, ohne durch absichtliches Farbenspiel dem Auge zu schmeicheln“.

Genese des Titels

„Bayerns Churfürst Maximilian Emanuel erstürmt i. J. 1688 die türkische Festungsstadt Belgrad, wobei er, an der Spitze seiner Bayern, zuerst einen Wall erstiegen hat“ (Joseph Felix Lipowsky, Sommer 1829?). „Der Churfürst Maximilian Emanuel erstürmt 1688 an der Spitze der Bayern Belgrad“ (Joseph Görres, Sommer 1829?). „Bayerns Churfürst, Maximilian Emanuel erstürmt erobert die türkische Festungsstadt Belgrad 1688“ (Cornelius (?), mit Korrekturen von König Ludwig I. von Bayern (kursiv) vom 13. Aug. 1829). „Bayerns Churfürst Maximilian Emanuel erstürmt Belgrad 1688“ (König Ludwig I. von Bayern am 15. August 1829). Die verschiedenen Textfassungen finden sich in einem Schriftwechsel zwischen Peter von Cornelius und König Ludwig I. vom August 1819, erhalten im Geheimen Hausarchiv München, Nachlass Ludwig I., 48, 5, 31, 22 (Bausachen Miszellen).

Zum Maler

Karl Stürmer – Geboren 1803 in Berlin, gestorben am 29.03.1881 ebenfalls in Berlin. Seit 1821 studierte Stürmer bei Cornelius in Düsseldorf und begann unter dessen Leitung einen Barbarossa-Zyklus in Schloß Heltorf (Kreis Düsseldorf). Im Jahr 1825 folgte Stümer seinem Lehrer nach München und arbeitete mit bei der Ausmalung der Glyptothek und der Ludwigskirche. Nach einem Romaufenthalt 1829-1830 folgte er 1842 Cornelius nach Berlin. Dort erhielt er die Leitung der Ausführung der von Schinkel entworfenen Fresken in der Vorhalle des Alten Museums. Danach arbeitete er mit bei der Ausmalung der Schlosskapelle (Figuren des Propheten Daniel und Johannes der Täufer auf Goldgrund). Ölbilder finden sich im Rathaus Potsdam (Hussitenschlacht), im Museum der Stadt Ulm (Münster zu Ulm) und im Besitz der Verwaltung der Staatlichen Schlösser und Gärten Berlin – Thieme-Becker, Bd. 32, S. 241f