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Kriegerdenkmal
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Titel: "Der Cöllnischen Burg Godesburg Erstürmung durch die Bayern 1583" Maße: 8 x 10 Fuß, d.h. ca. 235 x 290 cm Technik: ursprünglich Fresko auf Kalkputz, heute „Keimfarbe" auf Zementputz Maler: Entwurf Hermann Anton Stilke, Ausführung Gottlieb Gassen Zustand: Das heute sichtbare Bild stammt aus den Jahren 1892-1896, mit Restaurierungen bzw. Ergänzungen von Albert Hunnemann aus den Jahren 1953-1955 Letzte Restaurierung 1996-1998 Urspr. Kontext: „Wahlspruch" ehemals an der Decke: „Wenn Gott mit uns ist, wer ist dann wider uns?“. Ehemals zugeordnete Allegorien:„Frieden“ – Entwurf und Ausführung Karl Stürmer und Schutzwehr – Entwurf und Ausführung Carl Schorn Der „Wittelsbacher“-Zyklus in den Hofgartenarkaden München Kapitel 7 © Holger Schulten, 2006 Seite 80

Histor. Beschreibung

Röckel, Wilhelm, Beschreibung der Freskogemälde aus der Geschichte Bayerns, welche seine Majestät König Ludwig I. in den Arkaden des Hofgartens, als Eigenthum des Staats, dem öffentlichen Vergnügen weiht. 1830, 3. Auflage – S. 31: „Zehntes Bild. Schon unter Wilhelm des Standhaften Regierung regte sich allenthalben in Deutschland der Geist der Neuerung in Religion und Denkungsart. Bayern ... sah ... mit Unruhe überall die kalte entschlossene Absonderung der Gemüther, und wehrte in mancher Art, nach allen Kräften. Einen Beweis seiner Standhaftigkeit gab es unter Wilhelm dem V., in den Angelegenheiten des Churstifts Cöln, aus welchem der Erzbischof Gebhard, Truchseß von Waldburg, als ein Anhänger der neuen Lehre ... als der Kirche abtrünnig, mit Bannfluch und Acht vertrieben war. Statt seiner sollte über das Erzstift Wilhelm des V. jüngster Bruder, Ernest, früher Bischof von Lüttich, herrschen. Aber [S. 32] die Anhänger Gebhards, ... hielten noch manche Burg besetzt; und ihre lange Gegenwehr kostete Wilhelm viele tausend Menschen. Da stellte sich des Herzogs zweyter Bruder, Ferdinand ... als kluger Feldherr ehrenvoll bewährt, den Feinden persönlich gegenüber. Unter ihm und dem Grafen Arensberg belagerten die Bayern die Burg bey Bonn, den Godesberg. Sie fiel schon nach zwey Tagen im Sturm auf eine Bresche, die durch künstlich gelegte Minen gesprengt worden war, im Jahre 1583. ... Von dieser Zeit an blieb das Erzbisthum immer in den Händen bayerischer Prinzen, und Chur-Cöln wurde eine treue Verbündete des Vaterlandes seiner Fürsten“.

Genese des Titels

„Eroberung der churkölnischen Burg Godesberg, unweit Bonn, von den Bayern für den neu erwählten Churfürsten und Erzbischof Ernst, Bruder des bayerischen Herzogs Wilhelm V. i. J. 1583“(Joseph Felix Lipowsky, Sommer 1829?). „Die Burg Godesberg bey Bonn wird 1583 von den Bayern für den Churfürsten Ernst aus dem von Wittelsbach erstürmt“ (Joseph Görres, Sommer 1829?). „Eroberung Erstürmung der churCölnischen Burg Godesberg, bestürmt von den Bayern 1583“ (Cornelius (?), mit Korrekturen von König Ludwig I. von Bayern (kursiv) vom 13. Aug. 1829). „Der Cöllnischen Burg Godesberg Erstürmung durch die Bayern 1583“ (König Ludwig I. von Bayern am 15. August 1829). Die verschiedenen Textfassungen finden sich in einem Schriftwechsel zwischen Peter von Cornelius und König Ludwig I. vom August 1819, erhalten im Geheimen Hausarchiv München, Nachlass Ludwig I., 48, 5, 31, 22 (Bausachen Miszellen)

Zum Maler

Gottlieb Gassen - Geboren am 02.08.2805 in Ehrenbreitstein, gestorben am 03.06.1878 in Koblenz. Er folgte Cornelius 1827 als Schüler nach München. In einem Vorzimmer der Residenz schilderte er an der Decke und den Wänden das Leben Walters von der Vogelweide. In den Loggien der Alten Pinakothek war er unter der Leitung von Clemens Zimmermann tätig. Anfangs der 40er Jahre kehrte er nach Koblenz zurück. Neben Tafelbildern – heute im dortigen Museum – , schuf er den malerischen Schmuck der Kirche von Weißenthurm bei Neuwied. – Thieme-Becker, Bd. 13, S. 233f.