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Kriegerdenkmal
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Titel: „Herzog Ludwig des Reichen Sieg bei Giengen 1462" Maße: 8 x 10 Fuß, d.h. ca. 235 x 290 cm Technik: ursprünglich Fresko auf Kalkputz, heute „Keimfarbe" auf Zementputz Maler: Entwurf und Ausführung Wilhelm Lindenschmit d.Ä. (Bleistiftskizze zur Gestalt von Albrecht Achilles und seines Pferdes erhalten im Landesmuseum Mainz, Inv. GS 0/3944) Zustand: Das heute sichtbare Bild stammt von 1972, gemalt von Karl Manninger und Hermenegild Peiker Letzte Restaurierung 1996-1998 Urspr. Kontext: „Wahlspruch" ehemals an der Decke: „Heut lebendig oder todt, bleib ich bei meinem Volk.“. Ehemals zugeordnete Allegorie: Reichtum – Entwurf Wilhelm Kaulbach, Ausführung Philipp Foltz Der „Wittelsbacher“-Zyklus in den Hofgartenarkaden München Kapitel 7 © Holger Schulten, 2006 Seite 74 Histor. Beschreibung: Röckel, Wilhelm, Beschreibung der Freskogemälde aus der Geschichte Bayerns, welche seine Majestät König Ludwig I. in den Arkaden des Hofgartens, als Eigenthum des Staats, dem öffentlichen Vergnügen weiht. 1830, 3. Auflage – S. 27: „Achtes Bild. Dem geräuschlosen Wirken Albrechts gegenüber, mit glänzenden Mitteln ausgestattet, bewährte sich der reiche Herzog Ludwig von Bayern-Landshut ... selbst gegen die Gewalt des Kaisers ... Im J. 1462 siegte der ritterliche Herzog [S. 28] bey Giengen über das Reichsheer, unter Markgrafen Albrecht von Brandenburg, ... mit dem er wegen Gerichtsbarkeit der Städte Nürnberg und Eichstädt, in harten Zwist gerathen war; ... am Morgen der Schlacht, während der Feind eine Wagenburg erbaute, sammelte der Herzog die Tapfersten um sich, und schlug bey vierzig adelige Herren zu Rittern ... [S. 29] Schon beim ersten Zusammentreffen brach das Ungestüm der Bayern die ... Schaaren des Reichs. ... Die Darstellung im Gemälde zeigt den Moment des Eindringens der bayerischen Ritterschaft auf die weichenden Reichsstädter; die Augsburgischen Hauptleute, Wilhelm von Wellenfels (kennbar an dem weißen Schild mit blauem Grunde) und Hilpolt von Knörringen in schwarzer Rüstung, welche am längsten bey ihrem Panier geblieben, wurden von den Rossen überrannt. Neben Ludwig dem Reichen (in goldener Rüstung) fechten Heinrich von Gumpenberg, auf dem Helm die weiß-, roth- und grünen Federn, und der alte Pinzenau mit dem Schlachtbeil. Im Mittelgrunde Albrecht Achilles, auf den Flucht noch drohend umgewandt. Oben die zertrümmerte Wagenburg“. Genese des Titels: „Des Herzogs von Bayern, Ludwig des Reichen über seinen Gegner Albrecht Achilles, Markgrafen von Brandenburg bei Giengen erkämpfter Sieg i. J. 1462“ oder „Schlacht bei Giengen i. J. 1462, in der Bayerns Herzog Ludwig der Reiche Brandenburgs Markgrafen Albrecht Achilles besieget hat“ (Joseph Felix Lipowsky, Sommer 1829?). „Herzog Ludwig der Reiche überschreitet seinen Gegner Albrecht Achilles Markgraf von Brandenburg bey Giengen 1462“ (Joseph Görres, Sommer 1829?). „Sieg der Bayerischen in der Schlacht bei Giengen Herzogs Ludwig des Reichen Sieg von Bayern Landshut Sieg bei Giengen über Markgraf Albrecht Achilles von Brandenburg Ansbach (?) 1462“ (Cornelius (?), mit Korrekturen von König Ludwig I. von Bayern (kursiv) vom 13. Aug. 1829). „Herzog Ludwig des Reichen von Bayern-Landshut Sieg bey Giengen 1462“ (König Ludwig I. von Bayern am 15. August 1829). Die verschiedenen Textfassungen finden sich in einem Schriftwechsel zwischen Peter von Cornelius und König Ludwig I. vom August 1819, erhalten im Geheimen Hausarchiv München, Nachlass Ludwig I., 48, 5, 31, 22 (Bausachen Miszellen). Der „Wittelsbacher“-Zyklus in den Hofgartenarkaden München Kapitel 7 © Holger Schulten, 2006 Seite 75 Zum Maler: Wilhelm Lindenschmidt (d. Ä.) - Geboren am 09.03.1806 in Mainz, gestorben am 12.03.1848 ebenfalls in Mainz. Bruder des 1809 geborenen Historienmalers Ludwig Lindenschmidt, Vater von Wilhelm Lindenschmidt d.J. (1829-1895). Er studierte 1823 an der Münchner Akademie und 1824/25 an der Wiener Akademie. Vom Herbst 1825 bis 1828 war er Schüler von Cornelius in München. Als sein Hauptwerk gilt das große Wandgemälde der „Sendlinger Mordweihnacht 1705“ an der Außenwand der (alten) Sendlinger Pfarrkirche, 1831 enthüllt. In den dreißiger Jahren malte er zusammen mit seinem Bruder in Hohenschwangau Historienbilder im Schyren-, Staufer-, Welfen-, und Ortsgeschichtenzimmer. Gegen Ende seines Lebens schuf er im Speisesaal von Schloss Landsberg bei Meiningen acht Wandgemälde aus der sächsisch-thüringischen Geschichte – Thieme Becker, Bd. 23, S. 242f. Vgl. auch: Suhr, Norbert, Wilhelm Lindenschmit d. Ä. (1806-1848). Gemälde und Zeichnungen, in: Mainzer Zeitschrift (mittelrheinisches Jahrbuch für Archäologie, Kunst und Geschichte, hrsg. vom Altertumsverein, dem Landesmuseum, der Archäologischen Denkmalpflege, dem Stadtarchiv und der Stadtbibliothek Mainz), 79/80 (1984/85), S. 1-35, besonders S. 8-12; Lindenschmit, W., Des Historienmalers Wilhelm Lindenschmit des Aelteren, Jugend und Bildungszeit bis zur Darstellung der Sendlinger Bauernschlacht an der St. Margaretha Kirche zu Untersendling, in: Altbayerische Monatsschrift, 6 (1906), S. 37-90, 7 (1907), S. 1-38, besonders S. 78-90 (6, 1906) und S. 4-10 (7,