Stadtansicht München

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Eingemeindungen

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Stadtbezirke bis 1992

Münchner Stadtbezirke bis 1992

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Münchner Stadtbezirke bis 1992

Stadtmodell Sandner (1570)

Sandnerisches Stadtmodell

Tobias Volckmer (1613)

Stadtplan Tobias Volckmer

Merian (1644)

Stadtplan Merian

Matthias Paur (1705)

Matthias Paur 1705

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Der Frauen-Gottesacker und der Jungfernturm

Willhalm Gerhard

Der Frauen-Gottesacker und der Jungfernturm

Abb. 53: U. L. Frauen Gottesacker und der Jungfernturm.

Die beiden älteren, unmittelbar an die Pfarrkirchen von St. Peter und U. L. Frau gelegenen Freithöfe hatten sich im Laufe der Zeit als zu klein erwiesen, so daß der Rat der Stadt in der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts daran denken mußte, für jede der beiden Pfarreien einen neuen Freithof herzustellen und zwar erfolgte die Anlage gleichfalls innerhalb der Stadt, zunächst der Stadtmauer; für die Frauenpfarrei wählte man einen Platz an der hinteren Prandagasse, für die St. Peterpfarrei einen solchen an der Schmalz-, jetzt Kreuzgasse. 1480 fand die Einweihung der beiden Friedhöfe statt.

Albrecht IV. ließ auf dem ersten der Friedhöfe eine Kirche erbauen, die „Unser  lieben Frauen Gottesackerkirche“ genannt wurde; im Jahre 1494 fand die Einweihung zu Ehren des Erlösers statt, weshalb die Kirche heute noch die Salvatorkirche (auch griechische Kirche) genannt wird; an der Nordseite entstand zwischen 1494—1516 eine Kapelle, die „Ritterkapelle“.96)

Als Baumeister der Kirche wird sehr häufig Jöeg Ganghofer, der Erbauer der Frauenkirche, geanannt. Es ist zeitlich sehr wahrscheinlich , die Friedhofskirche zum Salvator „als ein Schulwerk der Bauhütte von U. L. Frauen“ (nach G. von Bezold) anzusprechen. Baurat Dr. ing. F. Haase in München sucht in einer Studie: „Die Salvatorkirche in München, ein typisches Bauhüttenwerk des ausgehenden Mittelalters“97), nachzuweisen, daß die Salvatorkirche in allen ihren Maßverhältnissen, im Grundriß und räumlichen Aufbau, eine schulgerechte Lösung im Sinne der mittelalterlichen Bauhütten darstellt. Haase erläutert seine Behauptungen durch Zeichnungen, in denen er die Abmessungen der Baukörper in rhythmische Beziehungen zueinander bringt; es geschah dies durch Quadratur und vor allem durch die Tringulatur, die dann gleichmäßig im Grundriß, Schnitt und Aufriß durchgeführt wurde, ein Verfahren, das durch G. Dehio und in weiterer Ausführung durch A. von Drach wieder aufgefunden und veröffentlicht wurde.

Nördlich des Friedhofs zieht die Stadtmauer vorrüber, die gerade an dieser Stelle ihr gewaltigstes Bollwerk (von den Toren abgesehen) besitzt, den sogenannten „Jungfernturm“; es stellt für die Stadtbefestigung Münchens auch insofern ein einzigartiges Beispiel dar, als er, den Zwinger überquerend, die beiden Mauern mit einem vier Stock hohen Bauwerk, das sich in den Stadtgraben halbkreisförmig ausbaucht, verbindet.

Die Salvatorkirche hat sich so ziemlich in ihrem frühen Zustand erhalten; der Jungfernturm wurde im Jahre 1493 errichtet und im Jahre 1804 abgebrochen.98)

Dr. Karl Trautmann begründet die Entstehung des Jungfernturmes mit der Entwicklung der Feuerwaffen; es mußte danach getrachtet werden, die Aufstellung großer Geschütze durch den Bau solcher Werke zu ermöglichen; die Höhe des Turmes betrug 70 Fuß, die Stärke der Mauern bis zu 9 Fuß.

Die Bezeichnung „Jungfernturm“ schreibt der Volksmund heimlichen Hinrichtungen zu, die im Turm vermittels der „eisernen Jungfrau“, einem Marter- und Mordwerkzeug, vollführt worden sein sollen. (Der Verurteilte wurde von den mit Dolchen versehen Armen dieses Instrumentes zerfleischt.) Beglaubigt ist dagegen, daß in diesem Turm im Jahre 1751 zwei „fast ganz vermoderte Leichen“ aufgefunden wurden.

Die isolierte Lage des Frauengottesacker, von der ich schon im Abschnitt I B sprach, ist auf dem Stadtplan von 1570 gut ersichtlich; in seiner Nähe befinden sich fast keine Wohngebäude. Südöstlich von ihm nehmen die herzoglichen Zeughäuser die andere Seite der Straße ein, südwestlich zu ihm liegen nur Gärten und kleine wirtschaftliche Gebäude, wie solche auch rechts am Friedhof anschließend ersichtlich sind; nördlich zieht in leichtem Bogen die Stadtmauer vorbei; nach F. M. Forster durften zur Pestzeit die Leichen nur mehr auf den beiden neuen Friedhöfen (der andere war der St. Petersfreithof an der Kreuzkirche) bestattet werden; es waren also auch gesundheitliche Maßnahmen, die die abgeschlossene Lage der neuen Friedhöfe veranlaßten.

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