Kunstgeschichte


Ereignis Die Öffnung des fünften Siegels
von/bis 1608 - 1614
Künstler El Greco
Nation Spanien
Ort New York
Museum Metropolitan Museum of Art
El Greco - Die Öffnung des fünften Siegels
El Greco
Die Öffnung des fünften Siegels (1608)

New York: Die Öffnung des fünften Siegels (El Greco)

Bildrechte: El Greco artist QS:P170,Q301, El Greco, The Vision of Saint John (1608-1614), als gemeinfrei gekennzeichnet, Details auf Wikimedia Commons

Die Öffnung des fünften Siegels (auch: Die Vision des heiligen Johannes und Das fünfte Siegel der Apokalypse, bis Anfang des 20. Jh.: Amor divino y amor profano, bzw. Göttliche und irdische Liebe)[1] ist ein nur als Fragment erhaltenes Gemälde von El Greco, das zwischen 1608 und 1614 entstanden ist. Der Maler führte das 224,8 Zentimeter hohe und 199,4 Zentimeter breite Gemälde in Öl auf Leinwand aus. Die Thematik war lange Zeit nicht geklärt, in der Kunstgeschichte ist es nun als Darstellung der Vision des Evangelisten Johannes bekannt. Das Bild wurde im beginnenden 20. Jahrhundert von einigen bedeutenden Künstlern rezipiert. Die Öffnung des fünften Siegels befindet sich heute in der Sammlung des Metropolitan Museum of Art in New York City.

El Greco verarbeitete in Die Öffnung des fünften Siegels die Bibelstelle aus der Offenbarung des Johannes, Kapitel 6, Verse 9 bis 11: „Als das Lamm das fünfte Siegel öffnete, sah ich unter dem Altar die Seelen aller, die hingeschlachtet worden waren wegen des Wortes Gottes und wegen des Zeugnisses, das sie abgelegt hatten. Sie riefen mit lauter Stimme: Wie lange zögerst du noch, Herr, du Heiliger und Wahrhaftiger, Gericht zu halten und unser Blut an den Bewohnern der Erde zu rächen? Da wurde jedem von ihnen ein weißes Gewand gegeben; und ihnen wurde gesagt, sie sollten noch kurze Zeit warten, bis die volle Zahl erreicht sei durch den Tod ihrer Mitknechte und Brüder, die noch sterben müssten wie sie.“ Am linken Bildrand positionierte El Greco den Evangelisten Johannes, der die Arme und seinen Blick zum Himmel gerichtet hat. Im Hintergrund befindet sich die Darstellung seiner Vision. Die Figuren bilden zwei Gruppen – links zwei Männer und zwei Frauen, rechts drei Männer –, die durch unterschiedlich farbige Tücher gekennzeichnet werden. Der Mann ganz rechts greift nach einem weißen Tuch, was von einem der beiden Cherubim gereicht wird. Bei der Funktion dieser Tücher ist nicht klar, ob sie abgestreift werden oder zur Verhüllung herangezogen. Mit der Verbindung der starken Gesten mit dem faltenreichen Stoff erinnert El Greco an die Ignudi in Michelangelos Fresken in der Sixtinischen Kapelle.[3] Der obere Teil des Bildes ist verloren gegangen. In Holzschnitten von Matthias Gerung und Albrecht Dürer, die dieses Thema behandeln, ist ein Altar zu sehen, der vielleicht auch von El Greco in der oberen Bildhälfte mit dem Lamm Gottes gezeigt wurde.

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