Das k. Hoftheater

Reber - Bautechnischer Führer durch München (1876)

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Das k. Hoftheater nimmt die Ostseite des Max-Joseph-Platzes ein. Der Bau wurde 1811—1818 von Carl v. Fischer hergestellt, brannte aber 1823 ab. Der Umbau entstand unter Leitung Klenze's, wobei im Wesentlichen der alte Plan beibehalten wurde. Die Wiedereröffnung fand im Jahre 1825 statt. Die Hauptfacade gegen den Residenzplatz mit den Haupteingangen ist durch eine achtsäulige korinthische Portikus von grossartigen Verhältnissen charakterisirt. Die beiden Giebel sind mit Fresken nach Schwanthaler’schen Zeichnungen, (oben Pegasus und die Horen, unten Apollo und die Musen) geschmückt. Die Südfronte, jetzt an der Maximiliansstrasse liegend, war früher vor der Anlage dieser Strasse kaum sichtbar und ist daher sehr einfach gehalten. Die Ostfronte rückwärts war ursprünglich auch wenig zugänglich und erhielt erst später die jetzige Gestalt. — Das Theater ist eines der grössten, die existiren, indem es 2600 Zuschauer fasst. Die Bühne ist circa 30 M. breit und circa 56 M. tief. Von Interesse ist die technische innere Einrichtung, wobei namentlich den Löschvorrichtungen eine besondere Aufmerksamkeit geschenkt ist. Erst in dem letzten Jahre wurde auch eine neue Vorrichtung angebracht, die es ermöglicht, die Bühne durch einen künstlichen Platzregen augenblicklich unter Wasser zu setzen. Das Innere und theilweise auch das Aeussere wurde im Jahre 1859 einer durchgreifenden Kestauration unterzogen.

Reber - Bautechnischer Führer durch München (1876)