Das Hauptmünzamt

Reber - Bautechnischer Führer durch München (1876)

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Das Hauptmünzamt besteht aus einem lteren und neueren Gebäudecomplex; der ältere Theil, aus der Zeit um 1465 (Hofgraben No. 4) hat einen interessanten Arkadenhof mit offenen in 3 Stockwerken sich wiederholenden Bogenstellungen. Derselbe stammt von dem herzoglichen Marstallgebäude und wurde als eines der ältesten Renaissancewerke Münchens um die Mitte des 16. Jahrhunderts an die Stelle der gothischen Lauben gesetzt. In diesem Hof wurden seiner Zeit die Turnierübungen der herzoglichen Familie gehalten. Die gegenwärtige Fassade erhielt das alte Gebäude erst im Jahre 1809 nach dem Plane des im derben weinbrenner’schen Style thätigen Hofbauintendanten Andr. Gärtner. Der neuere Theil (1860 erbaut) ist das erste Gebäude der Maximiliansstrasse vis ä vis dem Hoftheater und bildet in seiner Strassenfronte mit dem Cafe Maximilian eine symmetrische Baugruppe, welche durch einen spitzbogigen Arkadengang verbunden wird. Der Entwurf ist von Bürklein; die Statuen auf den Arkaden beziehen sich auf Zweige der Wissenschaft und Technik, die mit dem Münzw’esen in nahem Zusammenhänge stehen.

Reber - Bautechnischer Führer durch München (1876)