Karmelitenkirche

Reber - Bautechnischer Führer durch München (1876)

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Die Karmelitenkirche in der Karmelitengasse mit anstossendem Kloster, jetzt Ludwigsgymnasium und k. Erziehungsinstitut für Studirende, wurde in Folge Gelöbnisses des Churfürsten Maximilian I. von dessen Sohn Ferdinand Maria durch H. C. Asper erbaut und 1660 geweiht (vgl. S. 47). Es ist ein einfacher Renaissancebau mit Querschiff und rechtwinkligem Chorabschlusse. Die mit jonischen Pilastern verzierten Pfeiler theilen die Nebenschiffe in Kapellenr ume, die jedoch vermittelst schmaler Durchg nge unter sich in Verbindung stehen. Bemerkenswerthes besitzt die Kirche, die jetzt von den zur Abtei S. Bonifaz geh rigen Benediktinern des Erziehungsinstitutes besorgt wird, nichts. Auch das Aeussere hat durch den zopfigen Classicismus toscanischer Ordnung in welchen es N. v. Schedel 1802—11 an Fronte und Langseite kleidete, nicht gewonnen. Die Facade des Erziehungsinstitutes bietet ein Spezimen des Zopfstyles dar.

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