Damenstifts- oder St. Annakirche

Reber - Bautechnischer Führer durch München (1878)

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Die Damenstifts- oder St. Annakirche mit dem Stiftsgebäude in der Damenstiftsgasse wurde 1732—1735 von Karl Albert den von seiner Mutter, der Churfürstin Adelheid, berufenen Salesianerinen an der Stelle einer lteren Kapelle durch  J. B. Gunezrainer erbaut. Sie besteht aus zwei Kuppelräumen mit Flachkuppeln auf je vier Pfeilern, welche letztere selbst schwachvertiefte gradlinig abgeschlossene Nischen zwischen sich nehmen. Der eine der Kuppelräume enthält den Hauptaltar; gegenüber an der Eingangsseite ist ein Tonnengewölbe vorgelegt. Die Decoration ist sorgfältig, doch nicht von hervorstechender Bedeutung; auch die Decken- und Altarbilder von C. D. Asam, B. Albrecht, G. Demare’s und Ruffini sind ohne Werth. — An die Stelle der Salesianerinen traten schon vor der Secularisation die adelichen Damen, welchen Carl Theodor in dem Kloster ein Stift gründete, das jedoch unter Ludwig I. verlegt worden ist, seit welcher Zeit das Gebäude Schulzwecken, jetzt Gewerbe- und Handelsschule, dient.

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