Onuphrius-Haus

Zauner - München in Kunst und Geschichte (1914)

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Marienplatz, Haus Nummer 17. Onuphrius-Haus (infolge falscher Deutung des Freskos auch „beim Christoph am Eiermarkt“ genannt). Hier stand [Tr 38] ursprünglich eine Kapelle, worin Herzog Heinrich der Löwe, als er von seiner Pilgerfahrt ins hl. Land zurückgekehrt war, nebst andern Heiligtümern auch die Gebeine des hl. Onuphrius niedergelegt hatte, die er hernach in seine spätere Residenz nach Braunschweig mitnahm. (St. Onuphrius gilt in der Legende als Königssohn, der später Einsiedler wurde; daher trägt er eine Krone, ist aber sonst fast ohne Kleider und am Körper dichtbehaart.) Schon das im Mittelalter an Stelle der Kapelle errichtete Haus zeigte an der Fassade das Bild des hl. Onuphrius; und als statt dessen Gabriel von Seidl 1909/10 einen Neubau errichtete (mit reizendem Eingangsportal und prächtigem Giebel), brachte Rudolph von Seitz das Bild des hl. Einsiedlers wieder an, ein Werk, das „als eines seiner wuchtigsten und bedeutendsten Monumentalmalereien [KH 10]“ gilt [SB 00, 11J.

Zauner - München in Kunst und Geschichte (1914)