Kreuzkirche „Allerheiligen“

Zauner - München in Kunst und Geschichte (1914)

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Kreuzkirche „Allerheiligen“, Kreuzstr. 31. Ableitung des volkstümlichen Namens vom „Kreuzungspunkt“ der Kreuz-, Josephsspital- und Brunnstraße; 1478 (aus den Steinen der abgebrochenen Gollierkapelle [R]) erbaut als Friedhofkirche für den 2. Gottesacker der Peterspfarrei (wahrscheinlich) von Ganghofer, dem Erbauer der Frauenkirche; „was jedoch auf Ganghofers Eigenart hätte hinweisen können, ist bei den Restaurationen verloren gegangen [W 32]“. 1722 durch die an den Turm angebaute Chorapsis erweitert (Chor ursprünglich im Turm), 1772 in einfacher Rokokoform umgearbeitet; 1803 säkularisiert und bis 1814 als Heumagazin verwendet. Im Langhaus 3 Joche; südlich im 2. Joch ein hübsches gotisches Portal. Am Turm Lisenen und Bogenfriese zur Sonderung der Stockwerke; als Bedachung 4 gekappte Giebel mit achtseitigem Giebeldach.

Aeußeres: Backsteinbau, durch Strebepfeiler gegliedert. Hochaltargemälde mit der Darstellung „Allerheiligen“ von F. J. Winter 1750; im Gang zur Sakristei lebensgroßes Holzkruzifix, tüchtige Arbeit um 1520; dahinter ein Fresko: St. Petrus als Patron der Priesterbruderschaft 1733; rechts Grabstein dieser Bruderschaft 1507 mit Relief, dessen unterster Teil im Boden steckt. Grabsteine außen: Marmorepithaph für Blasius Weinmeister 1649 in reicher architektonischer Umrahmung mit tüchtigem Relief der Beweinung Christi und den Brustbildern eines männlichen und einer weiblichen Heiligen. Grabstein für Andreas Weiß 1665 mit Relief: oben der Gekreuzigte, links der Verstorbene kniend, auf den rechts her der Tod mit dem Bogen zielt. Grabstein (innen) zweiteilig aus Bronze für Philipp Götz 1627 mit trefflichem Relief der Auferweckung des Lazarus (unter der Kanzel die dazugehörige Rotmarmorgrabplatte] [D, KB, R].

Zauner - München in Kunst und Geschichte (1914)