Hauptpostamt

Zauner - München in Kunst und Geschichte (1914)

Zurück

Hauptpostamt, Residenzstraße 2. Ehemaliges Torring-Palais; 1740 von Cuvillies und Gunezrhainer erbaut nach einem Plan, den größtenteils der Eigentümer, der „kaiserliche Feldmarschall „Graf von Törring-Gronsfeld“ entworfen hat; „von Cuvillies sind sicher das reizvolle Treppenhaus und die geschnitzten Türen [A]“.

1836 Umwandlung des. Palastes zum „Hauptpostamt“ durch Kieme, wobei die wundervolle Barockfassade nach der Residenzstraße hin, sowie das Vestibül und das Treppenhaus unverändert blieben. Fassade (an der Residenzstraße) mit 3 Geschossen in einer Breite von 13 Fenster, von denen 3 auf ein in schwacher Rundung vorspringendes Mittelrisalit treffen; letzteres betont durch 4 toskanische Säulen, die das Haupt- und die Seitenportale flankieren und den Balkon mit Triglvphengesims tragen; Fensterumrahmung teils durch Segment- teils Dreieckgiebel; Fassade durch Anwendung von Rustika im Erdgeschoß und im Mittelrisalit wohltuend belebt. Beachtenswert die holzgeschnitzten Portale, die schmiedeeisernen Balkongitter, die Treppen und die 4 überlebensgroßen Figuren von Roman Boos im Vestibül und Treppenhaus. Fassade am Max-Josephsplatz beim Umbau von Klenze durch Einbau einer Halle mit toskanischen Säulen (in Rücksicht auf den gegenüberliegenden Residenzbau) umgewandelt; Wandfresken (antike Rossebändiger, mit bezug auf den jetzigen Zweck des Gebäudes als Postamt) im „pompejanischen Stil“ (der damals modern war, und in dem die Klenze’schen Residenzneubauten sowie die ebenfalls zur Residenz gehörigen Hofgarten-Arkaden ausgemalt wurden), geschaffen von Hiltensberger. [BAJ, Kb, KB].

Zauner - München in Kunst und Geschichte (1914)