Hauptfeuerhaus

Zauner - München in Kunst und Geschichte (1914)

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Hauptfeuerhaus, Blumenstraße 34. Das Löschwesen wurde in München von Anfang an und zum Teil auch heute noch durch die jetzt in 13 Kompagnien eingeteilte „Freiwillige Feuerwehr“ ausgeübt, Zur Schaffung einer ständigen Wachbereitschaft wurde 1879 die Berufsfeuerwehr eingeführt. Die Stadt errichtete 1902/04 für dieselbe das neue „Hauptfeuerhaus“ (da das alte am Jakobsplatz unzulänglich wurde). Zentral gelegen, besitzt es nach allen Richtungen günstige Ausfahrtsgelegenheiten. Hier ist außer einem geräumigen Exerzierhof der ganze Dienstbetrieb untergebracht, und von hier aus werden alle Nebenwachen versorgt, die für je 2 Fahrzeuge eingerichtet sind. Die Kompagniehäuser der Freiwilligen Feuerwehr sind meist mit anderweitigen gemeindlichen Baubedürfnissen (Schulen, Volksbadeanstalten, Dienstwohnungen, Kindergärten) verbunden. Hauptfeuerhaus, 1902—04 erbaut von C. Hocheder und seinem Nachfolger R. Rehlen. Das Hauptgebäude mit Barockfassade und Rundturm enthält im Untergeschoß die Schlauchwaschküche, Heizungsanlage und Betriebswerkstätten, im Erdgeschoß die Hauptgerätehalle mit 8 Ausfahrtstoren und unmittelbar rückwärts angefügt die Stallung für die 10 Bereitschaftspferde, ferner die durch 2 Geschosse reichende Turnhalle und 2 weitere Gerätehallen für Reservefahrzeuge, im 1. Obergeschoß die Diensträume für die auf Wache befindlichen Chargen und Mannschaften, deren etatmäßiger Stand zur Zeit 210 Mann beträgt, im 2. Obergeschoß die Arbeitsräume des Kommandos und der Brandmeister, der Telegraphensaal und sonstige Bureaus, im 3. und 4. Obergeschoß Bureaus für die Feuerpolizei und Dienstwohnungen. Ein weiteres Dienstwohnungsgebäude (Unteranger 8) wurde 1906/07 von R. Rehlen an den Exerzierhof angebaut [BAJ 692 f.].

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